Rottenburg - Dienstag, 18. Oktober 2022, 13:15 Uhr.
Bischof Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart hat am Sonntagabend ein Denkmal für Bischof Johannes Baptista Sproll, der in der Zeit des Nationalsozialismus nachdrücklich Widerstand geleistet hatte, in Backnang eingeweiht. Seit 2011 ist ein Seligsprechungsverfahren für den einstigen Bischof von Rottenburg in Gang.
Das Bistum Rottenburg-Stuttgart berichtete am Montag, Fürst habe bei der Einweihung erklärt, „Sprolls Botschaft sei auch heute von größter Bedeutung, denn Ausgrenzung, Rassismus, Missachtung der Menschenwürde und Krieg seien nicht einfach Vergangenheit, sondern bedrückende Gegenwart“.
Insofern blieben drei Sätze aus einer Predigt Sprolls ein bleibendes Vermächtnis: „Seid wachsam. Seid fest im Glauben. Seid stark.“
„Ich danke Ihnen, dass Sie Ihrer Stadt diesen Erinnerungsort geben“, sagte Fürst laut Backnanger Kreiszeitung. Nach dem Tod des Bekennerbischofs habe „ein eigentümliches und beschämendes Vergessen dieses Mannes“ geherrscht, „der kaum über die Diözese Rottenburg/Stuttgart hinaus und auch innerhalb der Diözese nicht bei der Mehrzahl der Katholikinnen und Katholiken bekannt ist“.
Johannes Baptista Sproll, geboren 1870, war seit 1915 Weihbischof in der Diözese Rottenburg und wurde 1927 offiziell in sein Amt als Oberhaupt des Bistums eingeführt.
Schon zu Beginn des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland leistete Sproll offenen Widerstand. So sagte er etwa 1934 in einer Predigt: „Das Christentum aber wird schwere Stürme aushalten müssen gegen diese angebliche ,Religion aus Blut und Rasse‘. Furchtlos sollt ihr festhalten am heiligen Erbe, das ihr von euren Eltern übernommen habt. ,Steht fest im Glauben!‘, mahnt der Apostel.“
1938 verwiesen die Machthaber ihn seiner Diözese und konnte erst zum Kriegsende im Jahr 1945 dorthin zurückkehren. Sproll starb 1949 im Alter von 78 Jahren.
Das könnte Sie auch interessieren:
Bischof Overbeck: „Wo Franz Vorrath als Priester und Weihbischof präsent war, da war die Kirche mit ihrem freundlichen, offenen, unkomplizierten und versöhnungsfähigen Gesicht gegenwärtig.“ https://t.co/GgvUCLnjVE
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) October 18, 2022
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
Der Erzbischof von Valladolid und Sprecher der spanischen Bischofskonferenz, Luis Argüello, hat jene verteidigt, die vor Abtreibungszentren beten, um Leben zu retten, und lehnt ihre Diskreditierung als "ultra-katholisch" oder "rechtsextrem" ab. https://t.co/VzBjd4aBcg
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) October 18, 2022
Es wäre „absurd, wenn jetzt nun über Jahre hinweg nur einfach die Idee von Synodalität rauf und runter dekliniert würde“, betonte Söding. https://t.co/9XYqJgu9xJ
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) October 18, 2022
„Es herrscht ein unbeschreibliches Chaos. Bewaffnete Gangs haben die Macht übernommen. Auch die Kirche ist Opfer der Gewalt geworden“, sagte Schwester Marcella Catozza. https://t.co/UZZ0TnOuUv
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) October 18, 2022