Madrid - Sonntag, 30. Oktober 2022, 10:00 Uhr.
Am Mittwoch und Donnerstag hat in Madrid ein Kongress anlässlich des 95. Geburtstages von Papst Benedikt XVI. stattgefunden, um dessen Theologie, seine Person und sein bleibendes Erbe in Erinnerung zu würdigen. Die von insgesamt ca. 700 Teilnehmern besuchte Veranstaltung wurde mit einem Grußwort des emeritierten Papstes eröffnet. Veranstalter war die Universität CEU San Pablo in Zusammenarbeit mit der Fundatio christiana virtus e.V. und der Gesellschaft kirchlicher Theologie.
Einer der Höhepunkte war ein Gespräch mit dem Papstbiografen Peter Seewald. Er sprach nicht nur über die bleibende Bedeutung des Werkes von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. für die Kirche und für sein persönliches Leben, sondern hob auch hervor, dass Benedikt XVI. von vielen verkannt und seine wahre Bedeutung für Kirche und Welt erst später voll verstanden werden werde.
Seewald berichtete auch von einer Begegnung mit dem emeritierten Papst die nicht lange zurückliegt. „Er hat mir gesagt, dass Gott ihn vielleicht noch hier hat, um der Welt ein Zeugnis zu geben“, sagte Seewald laut Medienberichten. Der emeritierte Papst sei ein Mann, der viel habe leiden müssen. Der jetzt älteste Papst der Kirchengeschichte sehe seine derzeitige Mission darin, in der Verborgenheit als Mitarbeiter der Wahrheit, die Christus ist, Kirche und Welt Zeugnis zu geben.
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Darum ging es auch in dem Kongress, denn die Wahrheit über Gott und den Menschen stand im Mittelpunkt der Vorträge. Diese befassten sich u.a. mit dem Liturgieverständnis Joseph Ratzingers / Benedikt XVI., der diese als lebendige Quelle für den Glauben und die Kirche, verstand und theologisch durchdacht hat. Ein weiterer Vortrag beschäftigte sich mit dem Zeugnis Benedikts im Hinblick auf das christliche Menschenbild, das grundlegend ist, um die christliche Familie zu verstehen und zu fördern.
Sein theologisches Werk orientiert sich immer an der geoffenbarten Wahrheit, die es daher gegen alle Formen des Relativismus zu verteidigen gilt. Der Bischof von Alicante, José Ignacio Munilla, unterstrich in diesem Kontext die Bedeutung des unter der Federführung von Kardinal Ratzinger erarbeiteten Katechismus der Katholischen Kirche als sicheren Leitfaden für die Verkündigung des Glaubens.
Der Kongress fand seinen Abschluss in einer Gesprächsrunde mit den jeweiligen Referenten, zu denen auch Kardinal Gerhard Müller gehörte, der einen grundlegenden Vortrag zum Thema „Einheit der Kirche und Einheit im Glauben“ gehalten hat. Durch die Fragen aus dem Publikum wurde sehr deutlich, wie groß das Interesse am Werk Joseph Ratzingers / Benedikt XVI. ist und wie viel Licht und Orientierung seine Werke geben.