Heute wird Peter Seewald 70 Jahre alt. Im Gespräch mit Rudolf Gehrig blickt der Papstbiograf auf sein bewegtes Leben zurück.
„Ein ‚Übergangspapst‘?“, fragte Seewald und kommentierte dann: „Na ja.“
Seewald bezeichnete Papst Benedikt XVI. als – neben Karol Wojtyla – den am meisten bekämpften Religionsführer weltweit.
Benedikt habe Franziskus vertraut, so Seewald. „Aber er wurde mehrmals bitter enttäuscht.“
Es habe sich gezeigt, „dass Bergoglio viele seiner Versprechen nicht einlöste, einmal ‚hü‘ und einmal ‚hott‘ sagt, sich immer wieder selbst widerspricht und damit erhebliche Verwirrung stiftet“.
Als Papst habe Benedikt XVI. starke Schlafmittel benutzt, musste die Einnahme nach einem nächtlichen Unfall auf einer Auslandsreise reduzieren und sollte laut Arzt nur noch vormittags öffentliche Termine bei Auslandsreisen wahrnehmen.
Joseph Ratzinger habe „wie alle wahren Reformer“ dazu beigetragen, „zum Kern des Christentums zu führen, nicht zu seiner Entkernung“.
Papstbiograf Seewald sagte, Benedikt XVI. sehe seine derzeitige Mission darin, in der Verborgenheit als Mitarbeiter der Wahrheit die Christus ist, Kirche und Welt Zeugnis zu geben.
Der deutsche Papst verkörpere "wie kaum jemand sonst das Narrativ einer Kirche, die ihren Stifter und dessen Auftrag in den Mittelpunkt stellt".
Seit seiner Rückkehr aus Bayern ist Papst emeritus Benedikt XVI. schwer erkrankt und "sehr gebrechlich".
Interview mit Peter Seewald über sein Papstbuch und Benedikt XVI.
Vor einem Jahr starb der Philosoph Robert Spaemann.
Gleich aus mehreren Gründen hat das Buch "Benedikt XVI. Letzte Gespräche" weltweite Schlagzeilen gemacht, das der Autor und Papst-Kenner Peter Seewald nun veröffentlicht hat.