Bonn - Freitag, 27. Januar 2023, 14:50 Uhr.
Laut Papstbiograf Peter Seewald war letztlich chronische „Schlaflosigkeit“ der Rücktrittsgrund von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013. Gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte Seewald, am 28. Oktober 2022 habe Benedikt in seinem letzten Brief an ihn erklärt, das „zentrale Motiv“ für seinen Amtsverzicht sei „die Schlaflosigkeit“ gewesen, „die mich seit dem Weltjugendtag in Köln ununterbrochen begleitete“.
Der Weltjugendtag in Köln im Jahr 2005 war die erste Auslandsreise von Papst Benedikt XVI., wenige Monate nach seiner Wahl. Danach amtierte er fast acht weitere Jahre als Papst, bevor er im Februar 2013 zurücktrat.
Seewald sagte der KNA, Benedikt XVI. habe zu Lebzeiten „um die näheren Umstände seines mit seiner Erschöpfung begründeten Rücktrittes kein Aufsehen machen“ wollen. Weil bis heute die Gerüchte um seinen Rücktritt nicht verstummt seien, fühle er sich verpflichtet, „das mir anvertraute entscheidende Detail aus der Krankengeschichte des deutschen Papstes zu veröffentlichen“.
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Als Papst habe Benedikt XVI. starke Schlafmittel benutzt. Bei seiner Reise nach Mexiko und Kuba im März 2012 habe er in der Nacht zu einem Taschentuch gegriffen, dass blutgetränkt war. In seinem Brief an Seewald schrieb er: „Ich musste im Badezimmer irgendwo angestoßen und zu Fall gekommen sein.“ Ein Chirurg habe ihn aber so behandelt, dass er sein Programm fortsetzen konnte.
Als Konsequenz aus dem Unfall bei der Reise nach Mexiko und Kuba habe sein Leibarzt angeordnet, die Einnahme der Schlafmittel zu reduzieren, und betont er dürfe bei Auslandsreisen nur noch an Vormittagen öffentliche Termine wahrnehmen. Vor diesem Hintergrund habe Benedikt XVI. seinen Rücktritt so geplant, dass die Reise zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro 2013 von einem neuen Papst bewältigt werden könnte.