Bamberg - Mittwoch, 2. November 2022, 12:40 Uhr.
Der ehemalige Erzbischof von Bamberg, Karl Braun, hat sich nach dem Rücktritt seines Nachfolgers, Erzbischof Ludwig Schick, am Hochfest Allerheiligen, einerseits „zuinnerst betroffen“ gezeigt, ihm andererseits aber „für seine brüderliche Nähe und restlose Verfügbarkeit im Dienst für das Erzbistum und weit darüber hinaus“ gedankt.
Papst Franziskus hatte am Dienstag den Rücktritt von Schick angenommen. Er war seit 2002 für die Erzdiözese Bamberg verantwortlich. Der Rücktritt erfolgte im Alter von 73 Jahren, obwohl er laut Kirchenrecht erst mit 75 Jahren obligatorisch ist.
Erzbischof Braun wird im Dezember 92 Jahre alt. Er war von 1995 bis 2001 Erzbischof von Bamberg und damit der unmittelbare Vorgänger von Schick.
„In unserer krisengeschüttelten Gegenwart bewährte Erzbischof Ludwig sich als Kontrapunkt zu Resignation und Glaubensmüdigkeit“, betonte Braun. „Von Angst- und Panikmache lag er ebensoweit entfernt wie von blauäugigem Optimismus. Er wagte ein unerschütterliches ‚Trotzdem‘, weil er in aller Verwirrung und Bedrohung des Glaubenslebens nicht nur Gefährdungen sah, sondern darin auch Chancen für die Neuevangelisierung entdeckte.“
So habe er „Gelassenheit“ ausgestrahlt und „glaubensfrohe Zuversicht“ verbreitet: „Sein Zeugnis wird weiterwirken, seine hoffnungsstarke Haltung ermutigt zur Nachahmung. Das Versprechen dazu gelte ihm als währender Dank für sein 20-jähriges sich für uns verzehrendes Dienen.“
Stellungnahme von Kardinal Marx
Unterdessen zeigte sich Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, überrascht vom Rücktritt. Marx dankte Schick für „sein Engagement vor allem den Menschen an den Rändern“, die „Mangel, Not und Verzweiflung“ ausgesetzt seien. „Das Evangelium dort zu verkünden und Wirklichkeit werden zu lassen, indem diesen Menschen Hilfe und Unterstützung zukam, war sein Anliegen“, so Marx.
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