Papst plädiert in Aserbaidschan für Kultur des Friedens

Offizieller Empfang von Papst Franziskus in Aserbaidschan am 2. Oktober 2016.
CNA/Alan Holdren

Für ein harmonisches Zusammenleben verschiedener Religionen, Ethnie und Staaten hat Papst Franziskus gegenüber dem Präsidenten Aserbaidschans, Ilham Aljew, plädiert. 

Am dritten Tag seiner Kaukasusreise machte der Papst Station in einem Land, in dem wenige hundert Katholiken leben, und sieben Priester ihren Dienst verrichten. Aserbaidschans Bevölkerung ist zu 92 Prozent muslimisch. Die größte christliche Gemeinschaft, die russisch-orthodoxe, bildet keine drei Prozent der Bevölkerung, alle anderen sind wesentlich kleiner.

Vor diesem Hintergrund würdigte der Heilige Vater in seiner Begegnung mit dem Präsidenten sowie Vertretern von Gesellschaft und diplomatischem Korps das Ideal einer harmonischen Vielfalt. Er lobte das Zusammenleben von Katholiken, Orthodoxen, Muslimen und Juden im Land.

Sie zeige, dass es möglich sei, "eigenen Vorstellungen und die eigene Lebensanschauung zu bezeugen, ohne die Rechte derer zu verletzen, die andere Auffassungen und Ansichten vertreten", so Franziskus.

Jede ethnische oder ideologische Zugehörigkeit muss wie jeder echte religiöse Weg Haltungen und Auffassungen ausschließen, welche die eigenen Überzeugungen, die eigene Identität oder den Namen Gottes instrumentalisieren, um Bestrebungen, andere zu überwältigen und zu beherrschen, zu rechtfertigen.

Er hoffe, sagte der Papst, dass Aserbaidschan auf dem Weg der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Kulturen und Religionsbekenntnissen voranschreite. Franziskus wörtlich:

Möge die Eintracht und die friedliche Koexistenz immer mehr dem sozialen und zivilen Leben des Landes in seinen vielfältigen Ausdrucksformen zugute kommen und allen die Möglichkeit geben, ihren eigenen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten.

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Das gleiche, so Franziskus, sei auch auf internationaler Ebene erforderlich: Eine Kultur des Friedens, die von einer ständigen Bereitschaft zum Dialog geprägt sei – "und von dem Bewusstsein, dass es keine Alternativen gibt zur geduldigen und beharrlichen Suche nach Lösungen, die von allen mitgetragen werden, und dies durch faire und kontinuierliche Verhandlungen". 

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Ich bin zudem sehr froh über die herzlichen Beziehungen, welche die katholische Gemeinschaft mit der islamischen, der orthodoxen und der jüdischen Gemeinschaft unterhält, und hoffe, dass die Zeichen der Freundschaft und der Zusammenarbeit sich weiter mehren. Diese guten Beziehungen haben eine wichtige Bedeutung für das friedliche Zusammenleben und den Frieden in der Welt und zeigen, dass zwischen Anhängern verschiedener Religionsbekenntnisse die Herzlichkeit der Beziehungen, die Achtung und das Zusammenwirken im Hinblick auf das Wohl aller möglich sind.

Abschliessend unterstrich der Heilige Vater erneut, dass die "Hingabe an die echten religiösen Werte" gänzlich unvereinbar sei "mit dem Versuch, den anderen die eigenen Ansichten gewaltsam aufzuzwingen". Der Glaube an Gott solle vielmehr Quelle und Anregung gegenseitiger Achtung zu sein. Der Papst schloss mit den Worten: "Gott segne Aserbaidschan mit Eintracht, Frieden und Wohlergehen".

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