Osnabrück - Montag, 12. Dezember 2022, 13:30 Uhr.
Bischof Franz-Josef Bode von Osnabrück hat sich am Montagnachmittag kurz zu der kirchenrechtlichen Anzeige geäußert, die am Donnerstag vom Betroffenbeirat bei Erzbischof Stefan Heße von Hamburg gegen ihn erstattet wurde.
„Ich respektiere diesen Schritt des Betroffenenrats und unterstütze die damit eingeleitete Untersuchung durch die römischen Instanzen“, so Bode. „Den zuständigen Dikasterien im Vatikan werde ich ergänzend zu den vom Betroffenenrat bereits beschriebenen Ausschnitten den gesamten Zwischenbericht, den die Universität Osnabrück im Auftrag unseres Bistums erstellt hat, zur Untersuchung zuleiten. Dem Ergebnis dieser Untersuchung werde ich mich selbstverständlich stellen.“
Er werde derweil „weiterhin auch das persönliche Gespräch mit Betroffenen in unserem Bistum und mit den Mitgliedern des Betroffenenrats der Metropolie suchen, um den Weg der Aufarbeitung fortzusetzen und weiter zu verbessern“, erklärte Bode, der auch als stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz fungiert.
Hintergrund
Am Montag hatte der gemeinsame Betroffenenbeirat des Erzbistums Hamburg sowie der dieser Metropolie unterstehenden Bistümer Hildesheim und Osnabrück mitgeteilt, man habe eine kirchenrechtliche Anzeige gegen Bode erstattet. Der Bischof habe „entgegen klaren päpstlichen Vorgaben gehandelt und bspw. sexualisierte Gewalt gegen Minderjährige noch in diesem Jahr als ‚Beziehung‘ deklariert“.
„In der Gesamtschau sehen wir ein klares kirchenrechtliches Fehlverhalten von Bischof Bode, der zum einen die Schilderungen der Betroffenen zum Sachverhalt gänzlich falsch eingeschätzt hat, und zum anderen die Anzeige nach Rom verzögerte, begleitet von der unterlassenen kanonischen Voruntersuchung nach c. 1717, die sofort hätte eingeleitet werden müssen, als sich die junge Frau erstmalig gemeldet hat“, so der Betroffenenbeirat.
Siehe auch: Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauch: Kirchenrechtliche Anzeige gegen Bischof Bode
Es falle den Mitgliedern des Betroffenenbeirats „sehr schwer, Bischof Bode als ein Gegenüber zu sehen, das sich für ehrliche und konsequente Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche einsetzt“, hieß es außerdem. Bode müsse allerdings selbst entscheiden, welche persönlichen Konsequenzen er ziehen wolle.
Bode ist seit 1995 Bischof von Osnabrück und damit der dienstälteste deutsche Diözesanbischof.
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„In der Gesamtschau sehen wir ein klares kirchenrechtliches Fehlverhalten von Bischof Bode“, so der gemeinsame Betroffenenbeirat des Erzbistums Hamburg sowie der Bistümer Hildesheim und Osnabrück. https://t.co/vFr6EOTink
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