Juba - Samstag, 4. Februar 2023, 17:40 Uhr.
Am Samstagnachmittag ist Papst Franziskus mit Binnenflüchtlingen im Südsudan zusammengetroffen und hat betont: „Ich bin bei euch, ich leide für euch und mit euch.“
„Leider ist in diesem leidgeprüften Land die Erfahrung, ein Vertriebener oder ein Flüchtling zu sein, zu einer normalen und kollektiven Erfahrung geworden“, beklagte der Pontifex. „Deshalb erneuere ich mit aller Kraft den eindringlichen Aufruf, alle Konflikte zu beenden und den Friedensprozess ernsthaft wiederaufzunehmen, damit die Gewalt ein Ende hat und die Menschen zu einem menschenwürdigen Leben zurückkehren können.“
Ausdrücklich verwies der Papst auf die Rolle der Frau bei der Schaffung von Frieden im Land: „Die Mütter, die Frauen, sind der Schlüssel zur Umgestaltung des Landes: Wenn sie die richtigen Chancen erhalten, werden sie mit ihrem Fleiß und ihrer das Leben schützenden Haltung fähig sein, das Gesicht des Südsudan zu verändern, ihm eine unbeschwerte und beständige Entwicklung zu ermöglichen!“
Voraussetzung dabei sei jedoch, die Frauen zu schützen, zu achten, zu schätzen und zu ehren, denn sonst werde es „keine Zukunft geben“.
Den zahllosen Menschen in Vertriebenenlagern gab Franziskus mit auf den Weg, sie seien „der Same für einen neuen Südsudan, die Saat für ein fruchtbares und blühendes Wachstum des Landes“.
„Ihr seid es, aus all den verschiedenen ethnischen Gruppen, die ihr gelitten habt und leidet, die ihr aber auf das Böse nicht mit anderem Bösem antworten wollt“, erläuterte der Papst. „Ihr, die ihr euch schon heute für Geschwisterlichkeit und Vergebung entscheidet, seid dabei, eine bessere Zukunft aufzubauen. Ein Morgen, das heute eben dort entsteht, wo ihr seid, aus der Fähigkeit zur Zusammenarbeit, zum Knüpfen von Banden der Gemeinschaft und zum Begehen von Wegen der Versöhnung mit den Menschen, die an eurer Seite leben und eine andere ethnische Zugehörigkeit bzw. Herkunft haben als ihr.“
Außerdem sagte er: „Im Südsudan wachsen junge Menschen mit den Erzählungen der Älteren auf und beherzigen sie; und wenn das Narrativ dieser Jahre von Gewalt geprägt war, ist es möglich, ja sogar notwendig, dass mit euch eine neue Geschichte beginnt: eine neues Narrativ der Begegnung, in der das Erlittene nicht vergessen wird, sondern vom Licht der Geschwisterlichkeit erfüllt wird; ein Narrativ, das nicht nur den tragischen Charakter des Geschehens in den Mittelpunkt stellt, sondern den brennenden Wunsch nach Frieden.“
Papst Franziskus dankte auch allen, die sich für die Binnenflüchtlinge im Südsudan einsetzen.
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„Wie können wir den Dienst in diesem Land ausüben, entlang der Ufer eines Flusses, der von so viel unschuldigem Blut getränkt ist, während die Gesichter der uns anvertrauten Menschen von Tränen des Schmerzes zerfurcht sind?“ https://t.co/n4oOlEqWVw
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) February 4, 2023
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Der Papst wünschte sich bei seiner ersten Ansprache im Südsudan, dass die „ökumenische Friedenswallfahrt“ eine Gelegenheit für das Land sei, „wieder in ruhigen Gewässern zu fahren“. https://t.co/FVDM844Ffm
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