Vatikanexperte Nersinger verteidigt Nuntius Eterović gegen Kritik von Bischof Bätzing

Ulrich Nersinger
screenshot / YouTube / EWTN | Katholisches Fernsehen weltweit

Der renommierte Vatikanexperte und Publizist Ulrich Nersinger hat den Apostolischen Nuntius für Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, gegen die Kritik des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, verteidigt.

In einem Grußwort hatte Eterović anlässlich der Frühjahrs-Vollversammlung der DBK erklärt, er sei „von Amts wegen beauftragt“ worden „zu präzisieren, dass nach richtiger Auslegung des Inhalts dieses Schreibens nicht einmal ein Diözesanbischof einen synodalen Rat auf diözesaner oder pfarrlicher Ebene errichten kann“. Der Nuntius nahm damit Bezug auf ein Schreiben von drei Kurienkardinälen vom Januar, das sich inhaltlich bereits so geäußert hatte. Papst Franziskus hatte dieses Schreiben „in forma specifica“ approbiert.

Bischof Bätzing hatte scharfe Kritik am Grußwort des Nuntius geübt und es als stellenweise „fast unerträglich“ bezeichnet, dem zuhören zu müssen.

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Nersinger sagte gegenüber dem Kölner Domradio, Bätzing habe „eigentlich den Heiligen Vater und streng genommen auch sein Reformprogramm“ angegriffen, denn ein Nuntius sei lediglich der Botschaften des Papstes. Er halte die Kritik für „unzulässig“, sagte Nersinger, „und zwar nicht aus bestimmten ideologischen Gründen heraus. Vielmehr weiß ich nicht, welche Vorstellung Bischof Bätzing von einem Nuntius hat.“

Bätzings Kritik sei „in einer Art und Weise“ erfolgt, „an der man eigentlich erkennt, dass man nicht weiß, was ein Nuntius ist oder wie seine Aufgaben sind, und das auch noch in einer Form tut, die nicht gerade dem besten Stil entspricht“.

„Wenn man aus einem Gefühl heraus Kritik übt, worauf sich auch Bischof Bätzing beruft, möchte ich mit einem Zitat von Georg Wilhelm Friedrich Hegel antworten“, so Nersinger weiter. „Er hat mal in einer Vorlesung gesagt, man beruft sich häufig auf sein Gefühl, wenn die Gründe ausgehen. So einen Menschen muss man stehen lassen, denn mit dem Appellieren an das eigene Gefühl ist die Gemeinschaft unter uns abgerissen. Das sind sehr harte Worte, aber die treffen doch, glaube ich, etwas die Situation.“