Papst Franziskus: Eifer für Evangelisierung „keine Frage des Verstehens oder des Studiums“

Papst Franziskus
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Papst Franziskus hat sich in seiner Katechesenreihe über die Leidenschaft für die Evangelisierung am Mittwoch mit der Gestalt des heiligen Paulus beschäftigt, dessen Eifer die Kirche zunächst zerstören wollte, sie danach aber weiter aufbaute. „Wir könnten uns fragen: Was ist passiert?“

Der Punkt für Paulus „war die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn, die sein ganzes Wesen verändert hat“. Die Leidenschaft des Paulus „für Gott und seine Herrlichkeit wurde nicht ausgelöscht, sondern verwandelt, ‚bekehrt‘ durch den Heiligen Geist. Und das galt für jeden Aspekt seines Lebens.“

„Brüder und Schwestern, die Leidenschaft für das Evangelium ist also keine Frage des Verstehens oder des Studiums, die zwar nützlich sind, sie aber nicht hervorbringen“, mahnte der Pontifex auf dem Petersplatz, „sie bedeutet vielmehr, dieselbe Erfahrung von ‚Fall und Auferstehung‘ zu machen, die Saulus/Paulus gemacht hat und die der Ursprung der Verwandlung seines apostolischen Eifers ist“.

„Wie die Jungfrau Maria nach der Verkündigung des Engels voller Eifer aufbricht, um Elisabeth zu helfen, so brachte Paulus den Völkern die Gnade Christi, die er auf dem Weg nach Damaskus empfangen und die sein Leben verändert hatte“, erklärte Franziskus. Dabei sei die „Wurzel des Eifers für das Evangelium“ letztlich „die Liebe Gottes selbst, nicht ein individuelles Engagement oder eine persönliche Eigenschaft“.

„Leider gibt es einen schlechten ‚Eifer‘, der so weit gehen kann, dass er Gewalt und Mord rechtfertigt, manchmal sogar im Namen Gottes“, erinnerte Papst Franziskus abschließend mit Blick auf die Taten des Paulus vor seiner Bekehrung. Aber: „Der Eifer für das Evangelium Christi rührt vielmehr daher, dass man sich sozusagen als Empfänger seiner Barmherzigkeit, d. h. als vergebene Sünder, begreift, und das löst in uns die Kraft des Evangeliums aus.“