Mailand - Mittwoch, 12. April 2023, 14:05 Uhr.
In der Erzdiözese Mailand hat sich die Anzahl der Seminaristen in den letzten zehn Jahren – was in etwa dem Pontifikat von Papst Franziskus entspricht – halbiert. Bei der Erzdiözese handelt es sich bei rund fünf Millionen Katholiken um die größte in Europa. Die größte deutsche Erzdiözese ist Köln mit weniger als zwei Millionen Katholiken.
Gab es im Studienjahr 2013/14 noch 150 Priesteramtskandidaten in Mailand, waren es im Jahr 2022/23 nur noch 78. Tatsächlich gab es noch im Jahr 2017/18 genau 139 Seminaristen, wie die italienische Zeitung „L’Avvenire“ berichtete.
Was die Zahl der Neueintritte ins Priesterseminar angeht, so waren es 24 im Jahr 2017, im nächsten Jahr nur noch 19, dann 18 im Jahr 2019, im Corona-Jahr 2020 immerhin 16, ein Jahr später aber nur elf und im vergangenen Jahr 2022 nur noch sechs.
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Im dritten theologischen Studienjahr sollen die Priesteramtskandidaten nun nicht mehr im Seminar leben, sondern in Kleingruppen in Pfarreien. „Jede Gruppe wird sich eine gemeinsame Lebensregel geben müssen, welche die gemeinsame tägliche Liturgie, das persönliche Gebet und die Meditation, das gemeinsame Gebet, die Zeit für das Studium, die Ruhe, die Verwaltung des Hauses, den Stundenplan und den Wochenkalender enthält und integriert“, berichtete die Zeitung.
Während dieses dritten Studienjahres werde es außerdem „als wichtig erachtet, ein Ehepaar oder eine Familie zu bestimmen, die zu einem Bezugspunkt für die Gruppe der Seminaristen werden kann. Diese Personen, die von den örtlichen Presbytern bestimmt werden, sollen für einen ständigen Austausch zur Verfügung stehen und dabei helfen und ermutigen, die häusliche und geschwisterliche Dimension des Lebens neu zu interpretieren und zu gestalten.“
In allen 27 Diözesen Deutschlands gab es derweil im Jahr 2022 nur 48 Neueintritte. Im selben Jahr wurden nur 33 Männer zu Priestern für ihre Bistümer geweiht. Zehn von 27 Diözesen konnten keinen einzigen Priester weihen.
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