Kirche, die Missbrauch ermöglicht, „darf keine Zukunft haben“: Bischof Overbeck

Bischof Franz-Josef Overbeck
Nicole Cronauge / Bistum Essen

Im Rahmen des Tages der Pastoralen Dienste im Bistum Essen hat Bischof Franz-Josef Overbeck erklärt: „Eine Kirche, die mit ihren Strukturen und Vorschriften diese Verbrechen ermöglicht hat, muss sich verändern und darf keine Zukunft haben.“ Das berichtete das Bistum am Dienstag.

Im Zentrum des Tages stand ein Vortrag des Dogmatikers Hans-Joachim Sander von der Paris Lodron Universität Salzburg. Eine Kirche, „von deren innerstem Seelsorgepersonal her sexuell missbraucht wird, deren bischöfliches Führungspersonal das vertuscht und deren zentrales Leitungspersonal in Rom systemische Innovation verschleppt“, sei „überflüssig“, konstatierte Sander.

„Sie werden wahrscheinlich in Ihrem ganzen Berufsleben nicht mehr aus dem Zwiespalt herauskommen, dass Sie vor Ort glaubwürdig arbeiten, aber Ihre Kirche nicht mehr aus der Unglaubwürdigkeit herauskommt“, sagte Sander an die anwesenden Mitarbeiter der Diözese Essen gewandt.

Die Kirche müsse sich selbst relativieren, um ihre Botschaft zu den Menschen zu bringen, denn nur wer „sich für verzichtbar hält, kann dem Evangelium Raum geben“, so der Dogmatiker. Ziel dürfe also nicht sei, die Kirche zu retten, sondern lediglich, ihre Botschaft zu den Menschen zu bringen.

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