Vatikan unterstützt katholische Forschung zur Stärkung von Ehe und Familie

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Papst Franziskus unterstützt ein Projekt, das die interdisziplinäre Forschung an katholischen Universitäten im Bereich von Ehe und Familie fördern soll.

"Wir können nicht gleichgültig sein gegenüber der Zukunft der Familie als Gemeinschaft des Lebens und der Liebe, als einzigartiger und unauflöslicher Bund zwischen einem Mann und einer Frau, als Ort, an dem sich die Generationen treffen, als Quelle der Hoffnung für die Gesellschaft", sagte der Papst in einer am Dienstag veröffentlichten Unterstützungsbotschaft.

Das Projekt mit dem Namen Family Global Compact wurde am 30. Mai von Mitgliedern der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften und des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben vorgestellt.

In einer schriftlichen Botschaft, die bei der Präsentation verlesen wurde, sagte Kardinal Kevin Farrell, der Präfekt des Familiendikasteriums: "Der Family Global Compact überträgt den katholischen Universitäten die Aufgabe, vertiefte theologische, philosophische, rechtliche, soziologische und wirtschaftliche Analysen von Ehe und Familie zu entwickeln, um sie zu erhalten und in den Mittelpunkt des Denkens und Handelns zu stellen."

Das Compact enthält ein 50-seitiges Dokument, in dem die spezifischen Herausforderungen, denen sich Familien heute gegenübersehen, umrissen werden, gefolgt von Lösungsvorschlägen und Handlungsempfehlungen. Jede Herausforderung umfasst auch Leitlinien für die universitäre Forschung zu diesem Thema.

Das Dokument verweist auf die Herausforderungen, die durch niedrige Geburtenraten in vielen Regionen der Welt verursacht werden, und darauf, wie die weit verbreitete Praxis und Legalisierung von Empfängnisverhütung, Abtreibung und Sterilisation "die Bedeutung der Fortpflanzung verändert haben: von einer natürlichen Neigung und Gabe Gottes zu einem Projekt und Ergebnis eines Fortpflanzungswillens, der dazu tendiert, das Leben zu beherrschen".

Das vatikanische Dokument ermutigt dazu, "günstige Bedingungen zu schaffen, um in jungen Jahren zu heiraten und Kinder zu bekommen" und den Zugang zu kirchlich anerkannten Formen der medizinischen Versorgung, wie der Naprotechnologie, für diejenigen zu verbessern, die mit Unfruchtbarkeit zu kämpfen haben.

Das Dokument befasst sich unter anderem mit der Förderung der Heirat unter jungen Erwachsenen, dem Kinderkriegen und der Adoption, der Abhängigkeit zwischen den Generationen, der häuslichen Gewalt, der Erziehung zum Glauben und zum Gemeinwohl, der Beschäftigung und der Armut.

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"Dieses Projekt", so heißt es in dem Dokument, "stellt auch eine Herausforderung für alle sozialen Akteure dar, denen der Family Global Compact Argumente und Überlegungen anbieten kann, die auf strengen empirischen Beweisen beruhen, die im Rahmen einer explizit anthropologischen, relationalen und personalistischen Perspektive untersucht und interpretiert werden, die fest in die Soziallehre der Kirche eingeschrieben ist".

Die Vertreter des Vatikans betonten am 30. Mai, dass das Projekt auf den konkreten Realitäten der heutigen Familien basiert.

Die Präsidentin der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften, Schwester Helen Alford OP, sagte: "Wir sehen, dass trotz des Gefühls einer Krise der Familie, oder sogar des 'Todes' der Familie, sie ein zentrales Ziel und ein zentraler Wert im Leben der Menschen bleibt."

"Wir können uns nicht damit abfinden", so Papst Franziskus in seiner Botschaft, "dass die Familie im Namen der Unsicherheit, des Individualismus und des Konsumismus untergeht, die eine Zukunft von Individuen vorsehen, die nur an sich selbst denken".

"Die Familie hat eine positive Wirkung auf alle, denn sie ist ein Generator des Gemeinwohls", fuhr er fort. "Gesunde Familienbeziehungen sind eine einzigartige Quelle der Bereicherung, nicht nur für Ehepartner und Kinder, sondern für die gesamte kirchliche und zivile Gemeinschaft."

Gabriella Gambino, Untersekretärin des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben, wies auf die vier Schritte oder Ziele des Family Global Compact hin, die Papst Franziskus erläutert.

Das erste sei, "einen Prozess des Dialogs und der verstärkten Zusammenarbeit zwischen den universitären Studien- und Forschungszentren, die sich mit Familienfragen befassen, in Gang zu setzen, um ihre Aktivitäten produktiver zu machen, insbesondere durch die Schaffung oder Wiederbelebung von Netzwerken von Universitätsinstituten, die von der Soziallehre der Kirche inspiriert sind", sagte der Papst.

Als zweites und drittes Ziel fügte er hinzu, "eine größere Synergie der Inhalte und Ziele zwischen den christlichen Gemeinschaften und den katholischen Universitäten" zu schaffen und "die Kultur der Familie und des Lebens in der Gesellschaft zu fördern, damit hilfreiche öffentliche politische Beschlüsse und Ziele entstehen können".

Und schließlich, so Franziskus, hoffe man, die Vorschläge, die sich aus der Forschung ergeben, zu harmonisieren und voranzubringen, "damit der Dienst an der Familie in geistlicher, pastoraler, kultureller, rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht verbessert und aufrechterhalten werden kann".

Pierpaolo Donati, ein Soziologe und Mitglied der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften, sagte, dass in der Vergangenheit junge Menschen von der Familie zu einem gesunden Familienleben erzogen wurden, aber dies sei heute weitgehend verloren gegangen.

"Der Kern des Problems ist eine fehlende Beziehungskultur", sagte er.

"Studien haben eine Krise der familiären Beziehungen aufgedeckt", sagte Papst Franziskus, "die sowohl durch bedingte als auch durch strukturelle Probleme genährt wird, die es in Ermangelung angemessener Mittel zur Unterstützung durch die Gesellschaft erschweren, ein ruhiges Familienleben zu schaffen".

"Dies ist einer der Gründe, warum viele junge Menschen instabile und informelle Formen emotionaler Beziehungen der Ehe vorziehen", erklärte er. "Gleichzeitig machen Umfragen deutlich, dass die Familie nach wie vor die wichtigste Quelle des sozialen Lebens ist, und sie zeigen, dass es gute Praktiken gibt, die es verdienen, weltweit verbreitet und gefördert zu werden."

"Die Familien selbst können und sollten in diesem Prozess Zeugen und Vorreiter sein."

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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