Bonn - Freitag, 2. Juni 2023, 11:30 Uhr.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat Druck auf die Bischöfe ausgeübt, den Synodalen Ausschuss zu finanzieren. Hintergrund ist ein Bericht der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), wonach sich einige Bischöfe möglicherweise weigern werden, der Finanzierung des Gremiums zuzustimmen.
Beschlüsse des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD), der für die gemeinsamen Aktivitäten der Bistümer in Deutschland zuständig ist, müssen einstimmig erfolgen. Somit könnte der Widerstand eines oder mehrerer Bischöfe den Synodalen Ausschuss, der innerhalb weniger Jahre in einen Synodalen Rat zur Verstetigung des im März zu Ende gegangen Synodalen Wegs führen soll, noch verhindern.
ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp erklärte gegenüber der KNA: „Eine überwältigende Mehrheit der Bischöfe hat auf dem Synodalen Weg für den Synodalen Ausschuss gestimmt. Wortbruch macht die Glaubwürdigkeit kaputt.“
Der Einführung eines Synodalen Rats, dessen Vorbereitung der Synodale Ausschuss dienen soll, wurde Anfang Januar von drei hochrangigen Kurienkardinälen mit Gutheißung von Papst Franziskus eine ausdrückliche Absage erteilt. Trotzdem halten sowohl das ZdK als auch die meisten deutschen Bischöfe an der Einführung fest und begründen dies damit, man wolle doch gar nicht einrichten, was Rom verurteilt habe.
Das Einstimmigkeitsprinzip bei finanziellen Entscheidungen des VDD „gibt jenen Macht in die Hand, die den Ausschuss nicht finanzieren wollen“, beklagte Stetter-Karp.
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Laut KNA hatte Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg in einem Brief an die Bischöfe im April erklärt, es stehe noch nicht fest, „ob der VDD überhaupt Geld für einen synodalen Ausschuss zur Verfügung stellen wird“.
Bei einer Sitzung des Verbandsrats des VDD, so die KNA, „soll es zu einigen Turbulenzen gekommen sein. Berichtet wird von einem heftigen Wortgefecht zwischen den Kardinälen Reinhard Marx und Rainer Maria Woelki.“
Dem Bericht zufolge hätten der Passauer Bischof Stefan Oster SDB und drei weitere Bischöfe erklärt, sie könnten der Finanzierung des Synodalen Ausschusses nicht zustimmen.
Der Augsburger Bischof Betram Meier erklärte: „Solange weder die genaue Zielstellung noch die konkreten Kompetenzen des Synodalen Ausschusses geklärt sind, ist der Sachstand dazu für mich noch nicht entscheidungsreif. Das betrifft meine Mitwirkung ebenso wie die Mitfinanzierung des Gremiums.“