Freiburg - Mittwoch, 14. Juni 2023, 10:00 Uhr.
Der Bonner Moraltheologe Jochen Sautermeister, der von einer „ungesunden Sexualmoral“ innerhalb der Kirche gesprochen hat, hat einen Ruf an die Freiburger Albert-Ludwigs-Universität angenommen. Weihbischof Christian Würtz, der in der Erzdiözese Freiburg als Bischofsvikar für Hochschulen zuständig ist, begrüßte den Neuzugang an der Freiburger Universität.
„Jochen Sautermeister ist ein breit aufgestellter Wissenschaftler und ein bei den Studierenden beliebter akademischer Lehrer“, erklärte Würtz am Montag. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm und auf seine Wirkmöglichkeiten in die Erzdiözese hinein.“
Sautermeister selbst sagte: „Sehr gerne möchte ich in den kommenden Jahren meine Erfahrungen in die Freiburger Theologische Fakultät und Universität mit ihrer äußerst attraktiven Forschungslandschaft einbringen.“
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„Angesichts der ungebrochenen Religionspräsenz in liberalen Gesellschaften ist theologische Expertise in ethischen Fragen weiterhin unverzichtbar“, zeigte er sich überzeugt. „Es wird theologisch darum gehen, zukunftsoffen und offen für die ethisch anspruchsvollen normativen Ideen einer liberalen Gesellschaft zu sein.“
Im Oktober 2022 hatte Sautermeister zum Synodalen Weg erklärt: „In Verbindung mit einer ungesunden Sexualmoral konnte sich eine Kraft entfalten, die sowohl systemisch als auch persönlich schwerwiegende Folgen hatte.“
„Bestimmte Vorstellungen von ‚rein‘ und ‚unrein‘, gepaart mit einer Überhöhung des Priesteramts, konnten unheilvolle Idealisierungs- und Abspaltungsdynamiken forcieren“, so Sautermeister damals. „Als psycho-ekklesiale Abwehrmechanismen sollten sie davor bewahren, sich aufgrund sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen durch Kleriker grundlegend verunsichern zu lassen. Die Kirche musste ‚sauber‘ und ‚unbefleckt‘ sein! Wer heute noch von der ‚reinen‘ und unverfälschten Lehre sprechen möchte, kann das nicht mehr unbedarft tun.“