Münster - Montag, 10. Juli 2023, 10:45 Uhr.
Der Bochumer Neutestamentler Thomas Söding hat nach seiner Berufung zur Teilnahme als Experte an der Weltsynode zur Synodalität im Oktober erklärt: „Die Berufung zeigt: Die Expertise aus Deutschland ist gefragt.“ Söding ist Vize-Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und war Vize-Präsident des Synodalen Wegs, wo er bei der Erarbeitung zahlreicher Vorschläge zur Änderung der überlieferten Lehre eine Schlüsselrolle spielte.
„Die Themen, die in Deutschland die Kirche umtreiben, sind weltweit brisant“, zeigte sich Söding im Gespräch mit dem Online-Magazin „Kirche+Leben“ überzeugt. „Die Kirche braucht neue Formen, um kompetent zu beraten und zu entscheiden – und um die Entscheidungen zu verantworten. Der Synodale Weg ist ein Modell, wie es geht.“
Es gebe aber auch „andere Modelle“, räumte Söding ein. „Wenn es gut läuft, entwickelt sich ein Wettbewerb der besten Ideen.“
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„Die Kirche ist in schlechter Verfassung“, konstatierte Söding. „Sie braucht neue Ideen und neue Strukturen. Es ist wichtig, den Zusammenhalt zu wahren, aber Stillstand ist tödlich. Wir werden sehen, was geht. Ich bin optimistisch, dass sich trotz aller Blockadeversuche Synodalität, gemeinsame Verantwortung, als Stilmerkmal und Strukturprinzip der katholischen Kirche festigen.“
Neben Söding nehmen aus Deutschland als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) die Bischöfe Georg Bätzing von Limburg, Franz-Josef Overbeck von Essen und Bertram Meier von Augsburg an der Synode teil. Papst Franziskus berief darüber hinaus die Bischöfe Felix Genn von Münster und Stefan Oster SDB von Passau. Auch der frühere Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller, ist auf Einladung des Papstes dabei.
Schwester Anna Mirijam Kaschner CPS, seit 2009 als deutsche Ordensfrau auch Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenz, wird ebenfalls in Rom sein, ebenso Renovabis-Leiter Pfarrer Thomas Schwartz.