Klosterneuburg - Mittwoch, 16. August 2023, 13:00 Uhr.
Das österreichische Stift Klosterneuburg, unweit von Wien gelegen, hat nach einer Apostolischen Visitation und umfangreichen Untersuchungen zum Thema Missbrauch am Montag einen neuen Propst gewählt. Der 53-jährige Augustiner-Chorherr Anton Höslinger, der selbst aus der Stadt Klosterneuburg stammt, ist nun für die Gemeinschaft verantwortlich.
Mit 19 Jahren war Höslinger in das Stift eingetreten und wurde am 13. April 1998 zum Priester geweiht. Ab 1998 war er Kaplan in der Stiftspfarre Klosterneuburg, von 2003 bis 2005 dann Pfarrer in der Stiftspfarre Donaufeld. Als Novizenmeister und Kleriker war Höslinger von 2005 bis 2016 für die Ausbildung der Chorherren zuständig. Gleichzeitig war er von 2010 bis 2016 Sekretär des Abt-Primas.
2016 wurde er zum Assistenten des Stiftskämmerers und 2021 zum interimistischen Kämmerer berufen. „Seit 2002 ist er auch als Generalsekretär der Österreichischen Augustiner-Chorherren-Kongregation, seit 2005 Kapitelsekretär und seit [November] 2021 als Pfarrprovisor in der Pfarre Maria Hietzing tätig“, berichtete das Stift in einer kurzen Mitteilung.
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Über den Vorlauf der Wahl des neuen Propstes berichtete die österreichische Nachrichtenagentur Kathpress: „Der deutsche Kurienbischof Josef Clemens war im November 2020 als Delegat zum interimistischen Leiter von Stift Klosterneuburg ernannt worden, nachdem Propst Bernhard Backovsky im Mai 2020 aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Die Beauftragung Clemens’, eines früheren engen Mitarbeiters von Kardinal Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., erfolgte nach einer Apostolischen Visitation des Stifts im Sommer 2020, bei der es unter anderem um Missbrauchsvorwürfe ging.“
Der Bericht zum Thema Missbrauch „enthielt die Feststellung von Versäumnissen der früheren Stiftsleitung im Blick auf die Unterbindung bzw. Aufarbeitung von Missbrauchsfällen sowie sexuellen Fehlverhaltens von Mitgliedern und ehemaligen Mitgliedern des Stiftes“, so Kathpress.
Das Stift Klosterneuburg geht zurück auf den heiligen Markgrafen Leopold, der das Kloster im 12. Jahrhundert gründete. Heute gehören etwas weniger als 40 Augustiner-Chorherren zum Stift.
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