Heute beginnt die Novene für die Seligsprechung der Familie Ulma

Przemysł - Freitag, 1. September 2023, 8:00 Uhr.

Eine Erzdiözese in Polen ruft Katholiken dazu auf, sich an den neun Gebetstagen im Vorfeld der Seligsprechung einer Familie zu beteiligen, die 1944 von den Nazis ermordet wurde.

Józef und Wiktoria Ulma und ihre sieben Kinder wurden von den Nazis hingerichtet, weil sie acht Juden, darunter ein dreijähriges Mädchen, in ihrem Haus außerhalb des Dorfes Markowa im Südosten Polens versteckt hatten.

Die Familie Ulma — einschließlich eines ungeborenen Kindes — wird am 10. September in einer Messe in Markowa seliggesprochen werden.

Es wird vermutet, dass es das erste Mal ist, dass die katholische Kirche ein ungeborenes Kind und eine ganze Familie zusammen selig sprechen wird.

Die Erzdiözese Przemyśl hat eine Novene — neun aufeinanderfolgende Gebetstage — veröffentlicht, die am 1. September beginnt und mit der Vigil der Seligsprechung am 10. September endet.

Die Erzdiözese hat die Teilnehmer an der Novene dazu ermutigt, das Gebet mit einer täglichen Messe und Anbetung zu begleiten.

Die Novene bietet kurze Betrachtungen zu den acht Seligpreisungen und wie die Familie Ulma sie vorgelebt hat.

Papst Franziskus hat das Martyrium der Familie Ulma in einem Dekret im Dezember 2022 anerkannt und damit den Weg für ihre Seligsprechung geebnet.

(Museum der Familie Ulma über polnische Judenrettung im Zweiten Weltkrieg)

Neben der polnischen Version der Diözese gibt es auch eine englischsprachige, die von CNA veröffentlicht wurde.

Wer für den heutigen Freitag die erste Novene in deutscher Sprache mitbeten will, finden hier eine Arbeitsübersetzung von CNA Deutsch. 

Freitag, 1. September 2023, 21. Woche im Jahreskreis

JESUS IST UNSER SEGEN

"Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf den Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. 2 Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach" (Mt 5,1-2).

EINFÜHRUNG IN DAS HEILIGSTE HERZ JESU

In Vorbereitung auf die fruchtbare Erfahrung der Seligsprechung der Familie Ulma am 10. September werden wir an den neun aufeinanderfolgenden Tagen der Novene ihren Weg zur Herrlichkeit betrachten. Für alle Christen ist dies der Weg der Seligpreisungen, die Jesus in der Bergpredigt überliefert hat (Mt 5,3-12). Die Märtyrer von Markowa sind ihn jedoch in heldenhaftem Maße gegangen, was durch ihre feierliche Seligsprechung gewürdigt werden wird. So werden sie zu echten und lebendigen Vorbildern in der Kirche. Während der Novene werden wir dieses Vorbild kennenlernen und für die Gnaden beten, die wir brauchen, damit auch wir in den Fußstapfen der Ulma-Familie auf unserem Weg zur Heiligkeit bestehen können.

Wir beginnen diese Novene am ersten Freitag des Monats und versammeln uns im Heiligsten Herzen Jesu, um unsere Beziehung zu unserem einzigen Lehrer und Herrn durch die Beichte und die Heilige Kommunion zu erneuern und zu stärken. Denn aus eigener Kraft sind wir nicht in der Lage, auf dem Weg zur Heiligkeit und zur vollen Freude in der Herrlichkeit des Himmels voranzukommen. Nur in Jesus, dem fleischgewordenen Sohn Gottes, haben wir Zugang zur Fülle aller Segnungen Gottes. "Denn das Zeugnis über Christus wurde bei euch gefestigt, sodass euch keine Gnadengabe fehlt", wie der Apostel Paulus sagt (1 Kor 1,7).

Am ersten Tag der Novene wollen wir uns besonders dem Geschenk des Lebens und der Heiligkeit Gottes zuwenden. Öffnen wir unseren Geist und unser Herz dafür und gestehen wir zu Beginn der Heiligen Messe demütig unsere Schwächen, Sünden und Versäumnisse ein, damit wir das Heil und die Heiligung, die wir brauchen, aus dem Opfer Jesu erlangen.

ANDACHT AM ERSTEN FREITAG

Persönliches Gebet der Teilnehmer der Heiligen Messe vor dem Allerheiligsten Sakrament, geleitet von den Hinweisen des Zelebranten:

- Indem wir im Glauben die Gegenwart Jesu unter uns im Allerheiligsten Sakrament anerkennen, lasst uns Ihm danken, dass wir in Ihm und durch Ihn, wie die Ulmas, Gottes Segen erfahren können und dass wir durch die Kraft Seines Geistes in der Heiligkeit und christlichen Vollkommenheit wachsen und das Böse und die Sünde, die uns bedrohen, überwinden können.

- Während wir dem Herzen Jesu huldigen, wollen wir uns bei Ihm für unsere Kälte Ihm gegenüber, für unsere Undankbarkeit und Vergesslichkeit entschuldigen. Danken wir Ihm für alle, die das Herz Jesu verehren, vor allem für die Märtyrer von Markowa, die uns die Kirche als Vorbilder anbietet, denen wir folgen sollen.

- Als Zeichen der Wiedergutmachung für unsere Verfehlungen und gleichzeitig der Dankbarkeit für die empfangenen Gnaden, lasst uns geloben, ganz Christus zu gehören und alles aus Liebe zu Ihm zu tun und auf alles zu verzichten, was sein Heiliges Herz besonders verletzt.