Vatikanstadt - Donnerstag, 23. November 2023, 13:24 Uhr.
Am heutigen Donnerstag empfing Papst Franziskus die Mitglieder der Italienischen Föderation der Katholischen Wochenzeitschriften und der Union der Italienischen Zeitschriftenpresse in Audienz — und erteilte drei Ratschläge für die richtige Kommunikation: Bildung, Schutz und Zeugnis.
Zu Beginn seiner Rede am 23. November erklärte der Pontifex, dass es bei der Kommunikation darum geht, "Menschen zusammenzubringen, Fäden der Gemeinschaft zu weben und Brücken zu bauen, ohne Mauern zu errichten".
In Anbetracht der jüngsten technologischen Innovationen, die sich auf den Sektor ausgewirkt haben, forderte der Papst die Kommunikatoren auf, ihr Engagement "für die Förderung der Menschenwürde, der Gerechtigkeit und Wahrheit, der Legalität und der erzieherischen Mitverantwortung" zu erneuern.
Um dies zu erreichen, schlug der Pontifex drei "Wege vor, die es zu beschreiten gilt".
Die Bildung der Bürger
Papst Franziskus machte deutlich, dass Bildung keine einfache Aufgabe und eine "lebenswichtige Frage" ist, denn "die Zukunft der Gesellschaft steht auf dem Spiel".
Für den Pontifex ist die Erziehung junger Menschen heute von grundlegender Bedeutung, und deshalb forderte er diesen Verband auf, mit "Besonnenheit und Einfachheit" zu kommunizieren, zwei "grundlegende Erziehungszutaten, um sich in der heutigen Komplexität zurechtzufinden, vor allem im Internet, wo man nicht naiv sein darf - nicht leichtgläubig sein darf - und gleichzeitig nicht der Versuchung erliegen darf, Wut und Hass zu säen".
"Katholische Wochenzeitungen bringen diese weise Vision in die Häuser der Menschen: Sie beschränken sich nicht darauf, nur die Nachrichten des Augenblicks zu bringen, die leicht verbrannt werden, sondern sie vermitteln eine menschliche Vision, eine christliche Vision, die darauf abzielt, den Verstand und die Herzen zu formen, damit sie sich nicht von geschrienen Worten oder von Chroniken deformieren lassen, die mit krankhafter Neugier von Schwarz zu Rosa übergehen und dabei die Klarheit von Weiß vernachlässigen".
In diesem Sinne ermutigte Papst Franziskus sie, "eine Ökologie der Kommunikation" zu fördern und bemerkte, dass katholische Kommunikatoren "die Berufung haben, uns in einem einfachen und verständlichen Stil daran zu erinnern, dass es jenseits von Nachrichten und Schlagzeilen immer Gefühle, Geschichten, Menschen aus Fleisch und Blut gibt, die respektiert werden müssen, als wären sie Ihre eigenen Verwandten."
"Wer kommuniziert, bildet den Menschen. Kommunizieren heißt, die Gesellschaft zu bilden. Verlassen Sie den Weg der Bildung nicht: Er wird Sie weit bringen", riet der Pontifex.
Die Würde schützen
Als zweiten "Weg", den es zu beschreiten gilt, schlug Papst Franziskus den Schutz vor, insbesondere vor digitaler Zudringlichkeit und vor den "Verlockungen einer provokativen und polemischen Kommunikation".
Er sagte, dass es in der digitalen Welt, in der wir leben, unerlässlich ist, "Instrumente zu fördern, die jeden schützen, insbesondere die Schwächsten, Minderjährige, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen".
"Ihre Realitäten, die sich in diesem Bereich engagieren, können dazu beitragen, eine geschützte Medienbürgerschaft aufzubauen, können Gruppen für Informationsfreiheit unterstützen und das staatsbürgerliche Bewusstsein fördern, damit Rechte und Pflichten auch in diesem Bereich anerkannt werden.
Er ermutigte sie auch, dies "ohne Angst" zu tun und "groß" zu denken, denn "Sie sind zu einer großen Aufgabe berufen: mit Worten und Bildern die Würde der Menschen zu schützen, insbesondere die Würde der Kleinen und Armen, der Lieblinge Gottes".
Zeugnis ablegen
Schließlich führte der Papst das Beispiel des seligen Carlo Acutis an, der sehr wohl wusste, "dass diese Mechanismen der Kommunikation, der Werbung und der sozialen Netzwerke dazu benutzt werden können, uns in gefühllose Subjekte zu verwandeln, süchtig nach Konsum und nach den Neuheiten, die wir kaufen können, besessen von der Freizeit, verschlossen in der Negativität".
Doch "er wusste, wie man die neuen Kommunikationstechniken nutzt, um das Evangelium zu vermitteln, um Werte und Schönheit zu vermitteln".
Der Pontifex betonte, dass "dieser junge Mann nicht in die Falle ging, sondern ein Zeuge der Kommunikation wurde".
"Das Zeugnis ist Prophetie, es ist Kreativität, die uns befreit und ermutigt, die Ärmel hochzukrempeln, aus unserer Komfortzone herauszukommen und Risiken einzugehen.
Er bekräftigte auch, dass "die Treue zum Evangelium die Fähigkeit voraussetzt, Risiken für das Gute einzugehen", was bedeutet, "gegen den Strom zu schwimmen: von der Brüderlichkeit in einer individualistischen Welt zu sprechen; vom Frieden in einer Welt im Krieg; von der Sorge um die Armen in einer intoleranten und gleichgültigen Welt".
Aber dies, so Papst Franziskus abschließend, "kann nur dann glaubwürdig sein, wenn Sie zunächst Zeugnis für das ablegen, was Sie sagen".
Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur ACI Prensa.