Trier/Köln - Freitag, 24. November 2023, 11:10 Uhr.
Nach einem langwierigen Prozess wurde diese Woche ein 69-jähriger Priester aus dem Bistum Trier des sexuellen Missbrauchs mehrerer Minderjähriger für schuldig befunden und aus dem Klerikerstand entlassen.
Das Urteil markiert das voraussichtliche Ende eines fünfjährigen kirchlichen Gerichtsverfahrens, das von tiefgreifenden und komplexen Fragen des Glaubens und der Gerechtigkeit geprägt war.
Der Fall, der seit 2018 vor dem Kirchengericht Köln verhandelt wurde, hat bereits seit Jahren für Unruhe innerhalb der Kirche gesorgt und das Bistum Trier schwer belastet.
Die Entscheidung des Gerichts, die vom derzeitigen Bischof Stephan Ackermann begrüßt wurde, bietet nun eine gewisse Perspektive für die Opfer des Mannes: Ackermann betonte die Hoffnung, dass die betroffenen Personen nun einen Abschluss und vielleicht Frieden finden können. Er räumte ein, dass im Umgang mit dem Fall und den Betroffenen Fehler passiert seien.
Einen Rücktritt hat Ackermann abgelehnt. Der frühere Bischof von Trier, der heute in München als Erzbischof amtierende Kardinal Reinhard Marx, ist ebenfalls weiter im Amt.
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Das Kirchengericht in Köln fand nun den Priester in allen fünf berücksichtigten Fällen schuldig, und das Bistum Trier erkennt darüber hinaus weitere Personen als Betroffene an, so die Diözese.
Diese Fälle wurden nicht im Verfahren berücksichtigt, da sie entweder zum Tatzeitpunkt nicht minderjährig waren oder die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft keine ausreichenden Hinweise ergaben. Betroffene können nun Zahlungen in Anerkennung ihres Leides durch den Geistlichen beantragen.
Neben dem kirchlichen Verfahren wurde der Priester auch von einem staatlichen Gericht wegen sexueller Nötigung eines 14-Jährigen verurteilt und erhielt eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten.
Der Prozess hat auch eine kritische Überprüfung des Umgangs der verantwortlichen Bischöfe mit Missbrauchsfällen angestoßen, was zu Frustration und Verbitterung unter den Betroffenen geführt hat.