Italien: Pfarrer exkommuniziert, weil er Papst Franziskus einen „Usurpator“ nennt

Rom - Donnerstag, 4. Januar 2024, 10:20 Uhr.

Ein italienischer Priester wurde von seinem Ortsbischof exkommuniziert, weil er in einer Predigt sagte, dass Papst Franziskus „nicht der Papst ist“, sondern ein „Usurpator“.

Ein Usurpator ist eine Person, die sich widerrechtlich der Herrschaftsgewalt bemächtigt hat.

Das Bistum Livorno in der Toskana hat am 1. Januar ein Dekret erlassen, in dem es den Gläubigen mitteilt, dass Pfarrer Ramon Guidetti während der Messe „öffentlich einen schismatischen Akt“ begangen habe und dadurch automatisch exkommuniziert wurde.

Bischof Simone Giusti teilte seiner Diözese mit, dass die Katholiken nicht mehr an der heiligen Messe des exkommunizierten Priesters teilnehmen dürfen, da sie sonst ebenfalls „die sehr schwere Strafe der Exkommunikation auf sich nehmen“ würden.

Der Bischof berief sich auf Kanon 751 des Kirchenrechts, in dem steht: „Schisma nennt man die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst oder der Gemeinschaft mit den diesem untergebenen Gliedern der Kirche.“

Ein auf YouTube hochgeladenes Video zeigt, wie Guidetti in seiner Predigt am 31. Dezember 2023 anlässlich des einjährigen Todestages von Benedikt XVI. Papst Franziskus einen „Usurpator“ und einen „Freimaurer“ nennt.

In der Predigt bestritt der Priester außerdem, dass Papst Franziskus in den letzten zehn Jahren der legitime Papst war, angesichts der Umstände des Rücktritts von Benedikt XVI. und der Wahl des Pontifex aus Argentinien.

Pfarrer Guidetti, 48, diente seit 2017 als Seelsorger der Kirche San Ranieri, die sich außerhalb der Küstenstadt Livorno, etwa 200 Kilometer nördlich von Rom, befindet.

Laut einer lokalen Zeitung in Livorno traf sich der Bischof vor Weihnachten mit Guidetti, um seine Haltung zu besprechen und vollzog am 31. Dezember das offizielle Exkommunikationsdekret gegen den Priester.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Partneragentur.