Aachen - Donnerstag, 15. Februar 2024, 14:30 Uhr.
Für Bischof Helmut Dieser bedeutet Fasten letztlich „einüben in die Realität“, nämlich „entdecken, was ich alles nicht brauche, um ich selbst zu sein“. Am Aschermittwoch predigte der Bischof von Aachen: „Fasten heißt: Ich ziehe mich raus aus dem Mithaltenmüssen mit Äußerlichkeiten, ich höre auf, viel zu viel zu haben und immer noch mehr.“
Beim traditionellen Dreiklang zur Fastenzeit – neben dem Fasten selbst auch das Gebet und das Almosengeben – liege „das Entscheidende“ innen, und zwar „so sehr innen, dass es sogar ins Verborgene gelegt werden muss“.
Zum Almosengeben erklärte Dieser, dies müsse zu „Haltung und Lebensprinzip“ werden: „Wer hat etwas von mir? Lebe ich nur zu meinem Vergnügen? Wem geht es besser, weil ich bereit bin zu geben, beizutragen, bei dem, was fehlt, was sich ändern oder was neu entstehen muss? Dabei kann alles in den Blick kommen, was unser Leben und Zusammenleben heute ausmacht: Soziales, Ökologisches, Geistig-Geistliches, Kommunikatives. Was kann ich geben, was darf ich nicht vernachlässigen, was hängt auch von mir ab?“
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Der Aspekt des Verborgenen bestehe darin, so zu handeln, ohne „laufend eine Quittung dafür zu bekommen, Anerkennung, Dank und Ehre oder gar Bewunderung einheimsen zu wollen“.
„Genauso ist das beim Beten und beim Fasten“, betonte Dieser. „Beten sollen wir in der verschlossenen Kammer, das heißt: Sei treu, auch wenn es sonst keiner sieht! Halte es aus, dass Gott verborgen ist. Suche ihn auf in deiner inneren Welt. Sei mutig genug, ganz persönlich und ganz intim mit ihm zusammen zu sein. Denn dein Vater sieht das Verborgenste in dir und von dir, du musst dich nicht vor ihm fürchten. Er will dir ja alles vergelten und dich groß und stark machen von innen her, von ihm her.“