Berlin - Freitag, 16. Februar 2024, 10:30 Uhr.
Der seit rund anderthalb Jahrzehnten emeritierte Berliner Weihbischof Wolfgang Weider ist am Aschermittwoch im Alter von 91 Jahren gestorben, wie die Erzdiözese Berlin am Donnerstag mitteilte.
Weider stammte gebürtig aus Berlin. Während des Zweiten Weltkriegs war er mehrere Monate in einer anderen Stadt, kehrte jedoch noch vor Kriegsende zurück, sodass er die Zerstörung der damaligen – und späteren – Hauptstadt hautnah miterlebte.
Sein Abitur machte er im westlichen Teil von Berlin, um dann in Fulda und später in Erfurt Theologie zu studieren. 1957 wurde Weider 25-jährig zum Priester geweiht.
Zunächst wirkte er in verschiedenen Berliner Pfarreien, bevor es für ihn als Pfarrer nach Michendorf südwestlich der geteilten Stadt ging.
Ab 1976 arbeitete er wieder in Berlin, diesmal im Ordinariat als Personalreferent. 1982 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Weihbischof für Berlin. Diözesanbischof war damals Joachim Meisner, der ein Jahr später auch Kardinal wurde.
Im Jahr 2007 nahm Papst Benedikt XVI. den obligatorischen altersbedingten Rücktritt von Weider an, beließ ihn jedoch noch bis 2009, bis ein neuer Weihbischof ernannt wurde, in seinem Amt.
2022 sagte Weider anlässlich des 40 Jahrestags seiner Bischofsweihe: „Ich habe in den letzten 65 Jahren bereits so viele positive Veränderungen – auch hinsichtlich der Stellung der Frau in der Kirche – erlebt, dass ich unter der jetzigen Situation nicht leide.“
„Eigentlich könnte ich mir alle Aufgaben in der Kirche von Frauen besetzt vorstellen – nur nicht das Weiheamt, weil das letzte Konzil den Ordo als ein einziges Sakrament mit Diakonat, Presbyterat und Episkopat bestätigt hat und die letzten drei Päpste einhellig erklärt haben, dass sie kraft ihres Amtes keine Vollmacht besäßen, auch Frauen die Priesterweihe zu spenden“, sagte er weiter.