Paderborn - Montag, 11. März 2024, 6:15 Uhr.
Die Erzdiözese Paderborn hat wieder offiziell einen Erzbischof: Der bisherige Mainzer Weihbischof Udo Bentz wurde am Sonntagnachmittag in sein neues Amt eingeführt.
In seiner Predigt betonte Bentz: „Vertrauen, Mut, Offenheit, Barmherzigkeit, Freude am Evangelium und eine gute Unterscheidung der Geister werden uns erleben lassen, dass Gott in dem mitwirkt, was wir in seinem Namen wirken.“
„Unser Dienst als Kirche muss ein Dienst der Versöhnung sein“, wünschte sich der Erzbischof. „Hier hat die christliche Botschaft, hier haben die Kirchen mit ihrer Verkündigung, ihren seelsorglichen und caritativen Diensten, aber auch in ihrem gesellschaftlichen Engagement ein unverzichtbares Potenzial. Dafür sollten wir uns in die Pflicht nehmen lassen.“
Für das Überleben der Kirche in der Welt von heute gelte es, „aufeinander [zu] hören, was die Menschen umtreibt und was das Leben ihnen heute zumutet; gemeinsam zu fragen, wie eine Antwort von Jesus Christus und seinem Evangelium aussehen könnte; es aushalten [zu] können, dass es an verschiedenen Orten auch zu verschiedenen Antworten kommen darf; in Bescheidenheit aushalten, dass Gott nicht immer nur die Antwort ist, sondern selbst eine Frage bleibt, weil er der uns unverfügbare Gott ist.“
Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), ging in seinem Grußwort anlässlich der Amtseinführung auch auf das Wirken von Bentz beim Synodalen Weg ein: „Ich danke Dir auch für Deine Weggemeinschaft beim Synodalen Weg der Kirche in Deutschland. Du bist diesen Weg von Anfang an engagiert mitgegangen, hast ihn unterstützt, wo es nur ging, und bist auch weiterhin davon überzeugt, dass wir nur als synodale Kirche die Herausforderungen der Gegenwart bewältigen und auf offene Fragen Antworten geben können.“
„Ich finde es ein schönes Zeichen, dass lange Zeit hier im Dom zu Paderborn eine eigene Kapelle als geistlicher Ort für den Synodalen Weg gestaltet war“, so Bätzing weiter. „Fußspuren auf dem Boden haben dorthin gezeigt, wo eine Kerze stand und jede und jeder seine Anliegen zum Synodalen Weg in ein Buch schreiben konnte. Ich bin fest überzeugt, dass Du hier im Erzbistum Paderborn viele Gläubige finden wirst, die diesen Weg weiter mitgehen wollen. Als einer der Moderatoren der Synodalversammlungen hast Du Erfahrungen gesammelt, die Dich auf diesem Weg – auch hier in Paderborn – begleiten.“
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Beim Synodalen Weg hatte Bentz als Mainzer Weihbischof für mehrere Beschlüsse gestimmt, welche die überlieferte Lehre der Kirche drastisch ändern würden, darunter die Einführung weiblicher Diakone, die reguläre Taufspendung und Predigt durch Laien sowie die Segnung homosexueller Verbindungen.
Geboren am 3. März 1967 machte Bentz nach seiner Schullaufbahn zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Im Anschluss trat er 1988 ins Mainzer Priesterseminar ein. Die Priesterweihe empfing er am 1. Juli 1995 von Bischof Karl Lehmann, der später Kardinal wurde.
Nach mehreren Jahren als Kaplan in Worms begann Bentz seine Tätigkeit als persönlicher Sekretär von Lehmann. Ab 2002 war er als Pfarrer wieder in der Seelsorge tätig. Parallel promovierte er 2007 in Theologie.
Auf die Promotion folgte ein mehr als zehn Jahre dauerndes Wirken als Regens des Mainzer Priesterseminars. 2015 ernannte Papst Franziskus ihn zum Weihbischof für das Bistum Mainz. Die Bischofsweihe empfing Bentz am 20. September 2015 von Lehmann. Bis 2017 blieb Bentz Regens, dann wurde er Generalvikar.
Am 9. Dezember schließlich ernannte Papst Franziskus ihn zum neuen Erzbischof von Paderborn, das zum großen Teil in Nordrhein-Westfalen liegt, zu kleinen Teilen aber auch in Hessen und Niedersachsen. Die Erzdiözese geht zurück auf das Ende des achten Jahrhunderts. Heute gilt sie als das reichste Bistum in ganz Deutschland.