Eichstätt - Freitag, 15. März 2024, 15:00 Uhr.
Fünf Jahre nach Beginn ihrer Amtszeit tritt die Äbtissin des Benediktinerinnenklosters St. Walburg in Eichstätt, Mutter Hildegard Dubnick OSB, am Palmsonntag zurück.
„Während der letzten fünf Jahre wurde mir klar, dass meine Vorstellung vom benediktinischen Leben – wie ich es kenne, schätze und weitergeben will – nicht der Vorstellung in St. Walburg entspricht“, begründete Mutter Hildegard, die aus den USA stammt, ihre Entscheidung.
„Als ich die Wahl angenommen hatte, habe ich die kulturellen Unterschiede unterschätzt, um in einem fremden Land und in einer fremden Sprache den Erwartungen gerecht zu werden“, räumte sie nun ein.
Das Bistum Eichstätt und die Abtei St. Walburg teilten am Donnerstag mit: „Die Rolle als Äbtissin eines monastischen Klosters habe sie in ihrem Heimatkloster anders wahrgenommen. In Eichstätt dagegen sei die Äbtissin eine öffentliche Person mit gesellschaftlicher Relevanz.“
„Die Anforderungen an die Rolle sind eine andere als ich sie in meiner Klosterausbildung gelernt habe“, sagte Mutter Hildegard, die in die „Abbey of St. Walburga“ im US-Bundesstaat Colorado zurückkehren will. Dieses Kloster war in den 1930er Jahren von Eichstätt aus gegründet worden.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke OSB ist selbst Benediktiner und war vor seiner Ernennung zum Bischof Abt von Plankstetten. Er sagte mit Blick auf den Rücktritt von Mutter Hildegard: „Ich weiß, dass Ihnen diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Umso mehr zolle ich Ihnen Respekt für den Mut, diesen Weg zu gehen.“
Hildegard Dubnick wurde 1961 in Oak Park im US-Bundesstaat Illinois geboren und studierte vergleichende Sprachwissenschaften und Deutsch. 1987 trat sie in die „Abbey of St. Walburga“ ein. Am 4. Januar 2019 wurde sie von den Nonnen der Eichstätter Abtei St. Walburg zur Äbtissin gewählt und am 23. Februar 2019 zur Äbtissin geweiht (was indes keine sakramentale Weihe darstellt wie die Priesterweihe, sondern eine Benediktion).