Magdeburg - Montag, 18. März 2024, 15:30 Uhr.
Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat seinen Vorgänger Leo Nowak gewürdigt, der nach dem Ende der DDR der erste Bischof von Magdeburg war und am Sonntag 95 Jahre alt wurde. Feige folgte auf Nowak im Jahr 2005. Am Sonntag sagte Feige in seiner Predigt, Nowak sei kein „kleinlicher Systemwächter oder bissiger Agitator“ gewesen.
Erst vor wenigen Tagen hatte Nowak erklärt: „Glaubwürdigkeit zurückgewinnen ist das Gebot der Stunde.“ Dafür brauche es „eine große Sensibilität für Echtheit und Vertrauen“, zumal manche „Verhaltensweisen der Kirche […] für die Menschen von heute einfach nicht mehr nachzuvollziehen“ seien.
„Die religiöse Sprache stößt vielfach auf Unverständnis“, führte Nowak aus. „‚Pflichtzölibat‘ oder das Verbot der Weihe für Frauen zu Diakonen und Priestern stoßen auf Unverständnis, weil die Gleichberechtigung für Frauen in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit eine große Rolle spielt. Der sogenannte ‚synodale Weg‘ ist auch deshalb eine hoffnungsvolle Initiative. Wir brauchen die Erneuerung!“
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Feige sagte nun, Nowak habe „manche Enttäuschung“ erfahren müssen, habe sich dadurch indes „nicht niederdrücken, sondern eher herausfordern lassen, intensiver über die Welt und das Leben nachzudenken“.
„Wer nicht irgendwann einmal existenziell betroffen ist, kann wohl kaum wirklich glauben“, zeigte sich Feige überzeugt. „Christlicher Glaube ist keine Weltanschauung, die ich mir anlese und dann vertrete, sondern etwas, was mich zutiefst ergreift und bewegt. Dazu gehört auch, Verunsicherungen und Enttäuschungen nicht auszuschließen.“
Nowak selbst sagte am Sonntag: „Wir werden in und mit einer Welt leben müssen, die unvollkommen ist und wohl auch bleibt. Das heißt aber nicht die Hände in den Schoß legen, denn vieles können wir ändern und besser machen.“