Redaktion - Samstag, 13. April 2024, 6:05 Uhr.
Heute gedenkt die katholische Kirche des Märtyrerpapstes Martin I., der von 649 bis 655 regierte.
„Für diesen meinen hinfälligen Leib wird der Herr selber sorgen, wie es ihm zu verfügen gefällt, sei es, dass er ihn in unablässiger Bedrängnis lässt oder ihm ein wenig Erholung gewahrt. Der Herr ist nahe, was sorge ich mich (vgl. Phil 4,5)? Ich hoffe auf sein Erbarmen. Er wird nicht zögern, meinen Lauf dort zu beenden, wohin er ihn befohlen hat“, schrieb er später in einem Brief aus dem Exil an einen Freund.
Während seines Pontifikats bemühte sich Martin, den damaligen Patriarchen Paulus von Konstantinopel von seiner Häresie zum wahren katholischen Glauben zurückzuführen.
Konkret ging es um die Irrlehre des Monotheletismus, der behauptete, Christus habe zwar zwei Naturen gehabt, aber nur einen Willen. Der Patriarch wurde von Kaiser Konstantin II. geschützt, der 648 jede Debatte über diese Frage verbot, um die Einheit seines Reiches angesichts der muslimischen Bedrohung zu wahren.
Die Gesandten des Apostolischen Stuhls wurden daraufhin von ihm sogar auf verschiedene Inseln verbannt. Daraufhin sprach Martin I. den Bann über den Kaiser aus.
Als Reaktion schickte der Kaiser einen Getreuen mit dem Auftrag, Papst Martin entweder zu töten oder zu ihm zu bringen. Dieser Getreue wiederum beauftragte einen Diener, den Papst während einer Messe zu töten. Doch bevor er seine Tat ausführen konnte, so die Legende, erblindete er.
Nach diesem Misserfolg schickte der Kaiser erneut einen Diener, um Martin gefangen zu nehmen, was durch eine List gelang. Daraufhin wurde Martin auf eine Insel verbannt, wo er schließlich starb.
Über seine Zeit im Exil schrieb er: „Aus allem irdischen Wirbel herausgenommen und unseren Sünden entrückt, seht, müssen wir sogar das Leben entbehren. Die Bewohner dieser Gegend sind alle Heiden, und die sonst hier leben, haben heidnische Sitten angenommen, besitzen keine Liebe, nicht einmal die, welche die menschliche Natur selbst unter den Barbaren durch häufiges Mitleid beweist.“