Vatikanstadt - Samstag, 20. April 2024, 9:00 Uhr.
Am morgigen Sonntag wird die Kirche den 61. Weltgebetstag um geistliche Berufungen begehen. Papst Franziskus will damit gegen einen Trend in Europa ankämpfen, nämlich gegen den Berufungsschwund.
Wie CNA Deutsch berichtete, hat Papst Franziskus bereits am 19. März seine diesjährige Botschaft zu diesem Anlass veröffentlicht.
Darin hat der Pontifex nicht nur den Priestern und Ordensleuten für ihren Dienst gedankt, sondern auch die wichtige Rolle herausgestellt, die die Familie bei der Förderung von Berufungen spielt. „Ich denke an die Mütter und Väter, die nicht in erster Linie auf sich selbst schauen und nicht dem Strom eines oberflächlichen Stils folgen, sondern ihr Leben darauf ausrichten, sich mit Liebe und Selbstlosigkeit um Beziehungen zu kümmern, indem sie sich dem Geschenk des Lebens öffnen und sich in den Dienst ihrer Kinder und deren Heranwachsens stellen“, schreibt Franziskus.
Der Weltgebetstag um geistliche Berufungen geht zurück auf das Jahr 1964, in dem Papst Paul VI. ihn einführte. Auch die deutsche Bischofskonferenz hat eine Botschaft dazu veröffentlicht. Bischof Michael Gerber schreibt darin als Vorsitzender der DBK-Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste, es sei „unser gemeinsames Ziel, eine Kultur der Berufung in unserer Kirche zu fördern, in der jeder Einzelne ermutigt wird, seine einzigartige Rolle im Plan Gottes zu erkennen und anzunehmen“.
Gerber schreibt auch, dass geistliche Berufungen „dringend benötigt werden“. In Deutschland geht die Anzahl der Priesterweihen schon seit Jahrzehnten zurück. Laut Statistik wurden beispielsweise 1962 noch 557 Männer in Deutschland zu Priestern geweiht. Im Jahr 2022 wurden nur noch insgesamt 33 Kandidaten geweiht – ebenfalls deutschlandweit.
Spannend ist eine andere Statistik aus dem Nachbarland Frankreich: Dort, wo Staat und Kirche streng voneinander getrennt sind, meldet die französische Bischofskonferenz, dass in den 20 Jahren ihres Bestehens sich noch nie so viele Menschen für die Taufe angemeldet haben wie zuvor (CNA Deutsch hat berichtet).
Letztlich betont Papst Franziskus in seiner Botschaft, dass ein jeder Mensch mit seiner je eigenen Berufung seine Spuren in dieser Welt hinterlassen kann. Gleichzeitig betonte er, dass der morgige Weltgebetstag für Berufungen auch „den Stempel der Synodalität“ trage: Die Kirche sei reich an Charismen, Talenten und Berufungen und das mache es auch so wichtig, einander zuzuhören.
Ziel jeder Berufung sei es, Männer und Frauen der Hoffnung zu werden, so der Heilige Vater.