Vatikanstadt - Sonntag, 21. April 2024, 12:15 Uhr.
Papst Franziskus hat beim Gebet des Regina caeli am Sonntagmittag über Jesus als den guten Hirten gesprochen. Die Kirche feiert den Sonntag vom Guten Hirten seit der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil am Vierten Sonntag der Osterzeit, also am dritten Sonntag nach Ostern, während dies vorher mindestens rund 1200 Jahre lang am zweiten Sonntag nach Ostern der Fall war.
„Hirte zu sein war vor allem zur Zeit Jesu nicht nur ein Beruf, sondern eine Lebensweise“, erläuterte Papst Franziskus. „Es war kein Beruf, der eine bestimmte Zeit in Anspruch nahm, sondern es bedeutete, den ganzen Tag und sogar die Nacht mit den Schafen zu verbringen und in einer Symbiose mit ihnen zu leben.“
So gelte für Jesus: „Er kennt uns, er ruft uns bei unserem Namen, und wenn wir uns verirrt haben, sucht er uns, bis er uns findet. Außerdem ist Jesus nicht nur ein guter Hirte, der das Leben der Herde teilt. Er ist der gute Hirte, der sein Leben für uns geopfert und uns durch seine Auferstehung seinen Geist geschenkt hat.“
Mit dem Bild vom guten Hirten wolle Jesus nicht bloß sagen, „dass er der Führer, das Haupt der Herde ist, sondern vor allem, dass er jeden von uns als die Liebe seines Lebens betrachtet“.
Franziskus rief die Gläubigen auf, jeweils für sich selbst zu bedenken: „Für Christus bin ich wichtig, unersetzlich, den unendlichen Preis seines Lebens wert. […] Er hat wirklich sein Leben für mich gegeben, er ist für mich gestorben und auferstanden, weil er mich liebt und in mir eine Schönheit findet, die ich selbst oft nicht sehe.“
„Heute sagt uns Jesus, dass wir in seinen Augen immer unendlich wertvoll sind“, erläuterte der Papst. „Um uns selbst zu finden, müssen wir uns also zuerst in seine Gegenwart begeben und uns von den liebenden Armen unseres guten Hirten aufnehmen und aufrichten lassen.“
Papst Franziskus lud die Gläubigen ein, sich zu fragen: „Finde ich jeden Tag die Zeit, mir diese Gewissheit zu geben, die meinem Leben einen Wert verleiht? Finde ich die Zeit für einen Moment des Gebets, der Anbetung, des Lobpreises, um in der Gegenwart Christi zu sein und mich von ihm berühren zu lassen?“