Britische Bischöfe veröffentlichen pastorale Erklärung zur Gender-Ideologie

Gender-Symbolik
Foto: Tumisu / Pixabay

Die Bischöfe von England und Wales haben in einer am Mittwoch veröffentlichten pastoralen Reflexion den medizinischen und gesellschaftlichen Transgenderismus verurteilt und gleichzeitig zu einer „sensiblen“ Reaktion aufgerufen.

Das vatikanische Dikasterium für die Glaubenslehre hatte sich vor wenigen Tagen gegen die Gender-Ideologie gewandt und erklärt, dass „alle Versuche, den Hinweis auf den unaufhebbaren sexuellen Unterschied zwischen Mann und Frau zu verschleiern“, zurückzuweisen seien.

Die Bischöfe von England und Wales folgten dem Vatikan in ihrer Erklärung Intricately Woven by the Lord vom 24. April, in der sie dazu aufriefen, die Seelsorge in der „Akzeptanz […] des Leibes, wie er geschaffen ist“, zu verwurzeln.

„Wir können rekonstruktive oder medikamentöse medizinische Eingriffe, die dem Körper schaden, weder ermutigen noch unterstützen“, schrieben sie. „Wir können auch nicht eine Lebensweise legitimieren oder unterstützen, welche die Wahrheit und die Berufung eines jeden Mannes und einer jeden Frau nicht respektiert, die dazu berufen sind, nach dem göttlichen Plan zu leben.“

„Wenn eine Familie oder eine Person, die mit diesen Herausforderungen konfrontiert ist, darum bittet, auf ihrem christlichen Weg begleitet zu werden, ist es vielmehr unser Ziel, ihnen zu helfen, ihr Menschsein, wie es von Gott mit Leib und Seele erdacht und geschaffen wurde, wiederzuentdecken und zu schätzen“, so die Bischöfe weiter.

In der Erklärung wandten sich die Bischöfe speziell an „erwachsene Mitglieder unserer katholischen Gemeinschaften, die sich für eine soziale und medizinische Geschlechtsumwandlung entschieden haben“.

„Ihr seid immer noch unsere Brüder und Schwestern“, erklärten die Bischöfe. „Wir können nicht gleichgültig sein gegenüber eurem Kampf und dem Weg, den ihr vielleicht gewählt habt. Die Türen der Kirche stehen euch offen, und ihr solltet von allen Mitgliedern der Kirche ein mitfühlendes, sensibles und respektvolles Willkommen erfahren.“

Laut der Volkszählung von 2021, die 2023 veröffentlicht wurde, gaben 0,5 Prozent der Einwohner von England und Wales über 16 Jahren an, sich als Transgender zu sehen.

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Die Bischöfe sprachen das kontroverse Thema der medizinischen Geschlechtsumwandlung für Minderjährige an. In England waren Pubertätsblocker für Minderjährige im März wegen Sicherheitsbedenken verboten worden.

„Medizinische Eingriffe bei Kindern sollten nicht unterstützt werden“, so die Bischöfe weiter. „Eine soziale Geschlechtsumwandlung kann sich prägend auf die Entwicklung eines Kindes auswirken, und dies sollte bei kleinen Kindern vermieden werden.“

Laut einer aktuellen Studie der Mayo Clinic können Pubertätsblocker vor allem bei Jungen „irreversible Schäden“ verursachen. Im Jahr 2022 erregte eine andere Studie landesweites Aufsehen, nachdem sie festgestellt hatte, dass die Einnahme von Pubertätsblockern bei Kindern zu irreversiblen Schäden an der Knochendichte führt.

Die Bischöfe erklärten, jeder Mensch sei „so etwas wie ein Geheimnis – für sich selbst und für andere – aber nicht für Gott, der jeden von uns im Verborgenen erschaffen hat“.

„Die pastorale Begleitung muss sich aus der Akzeptanz und der Wertschätzung des geschaffenen Leibes ergeben, aus dem Respekt vor den Eltern als den wichtigsten Erziehern und aus der Wahrung der besten Verfahren im Hinblick auf die Schutzprinzipien“, so die Bischöfe weiter.

Die Bischöfe betonten „Unterscheidungsvermögen“ und „sichere Beziehungen“ im Begleitungsprozess. „Diejenigen, die geschlechtsdysphorische Menschen seelsorgerisch begleiten, müssen ein klares Verständnis der katholischen Vision und des Verständnisses der menschlichen Person und eine ganzheitliche Sicht der menschlichen Sexualität haben“, erklärten die Bischöfe. „Ihre Arbeit sollte jungen Menschen helfen, zu erkennen, wie Gott sie beruft, um wahres Glück zu finden.“

„Diese Ausbildung und Kompetenz ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Zeugnisse und gelebten Erfahrungen derjenigen, die mit der Geschlechtsidentität hadern, richtig verstanden und in einer Weise beantwortet werden können, die ihre Wahrnehmung der Wirklichkeit ehrt, insbesondere wenn sie schmerzhaft ist“, so die Erklärung weiter. „Gleichzeitig werden wir von Papst Franziskus ermutigt, andere zu einer vollständigen Aneignung des Geheimnisses unserer menschlichen Natur zu begleiten.“

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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