Kardinal Marx: Gesellschaft ohne Christen wäre „Kultureinschnitt ungeheuren Ausmaßes“

Kardinal Reinhard Marx
screenshot / YouTube / Erzbistum München und Freising

Laut Kardinal Reinhard Marx würde eine Gesellschaft ohne Christen einen „Kultureinschnitt ungeheuren Ausmaßes“ bedeuten. Der Erzbischof von München und Freising äußerte sich am Sonntag im Rahmen eines Gottesdienstes zur Tauferinnerung in München.

Evangelisierung finde umgekehrt dort statt, „wo die Leute den Eindruck haben, das hat Zukunft. Jugendpastoral kann gelingen, wenn Kirche als Zukunftsprojekt wahrgenommen wird.“

Marx ermunterte die Anwesenden, das Sakrament der Taufe als Ankerpunkt eines modernen Lebens zu begreifen: „Das Suchen und Finden geht weiter bis zum Ende unserer Tage. Der moderne Mensch, der jeden Tag etwas anderes erleben will, der kommt nicht zur Ruhe. Es braucht auch dieses Ja-Wort: Da gehöre ich hin.“

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„Tauferinnerung heißt neu Ja sagen zum Bleiben bei ihm“, erläuterte Marx. „Dass der Herr uns versprochen hat, mit uns zu gehen, ist eine Realität, die wir nicht immer erfahren. Deshalb ist es so wichtig, sich zu erinnern und neu Ja zu sagen zu dem, was uns geschenkt wurde. Ja sagen, bleiben, zugehörig sein zu einer Gemeinschaft. Dann spüren wir, dass das auch wichtig ist für das Miteinander in der Kirche.“

Im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK 1257) heißt es über das Sakrament der Taufe: „Die Taufe ist für jene Menschen heilsnotwendig, denen das Evangelium verkündet worden ist und die Möglichkeit hatten, um dieses Sakrament zu bitten. Die Kirche kennt kein anderes Mittel als die Taufe, um den Eintritt in die ewige Seligkeit sicherzustellen. Darum kommt sie willig dem vom Herrn erhaltenen Auftrag nach, allen, die getauft werden können, zur ‚Wiedergeburt aus Wasser und Geist‘ zu verhelfen. Gott hat das Heil an das Sakrament der Tauft gebunden, aber er selbst ist nicht an seine Sakramente gebunden.“

Einschränkend erläutert der Katechismus wenig später (KKK 1260): „Jeder Mensch, der ohne das Evangelium Christi und seine Kirche zu kennen nach der Wahrheit sucht und den Willen Gottes tut, soweit er ihn kennt, kann gerettet werden. Man darf annehmen, daß solche Menschen ausdrücklich die Tauft gewünscht hätten, falls ihnen deren Notwendigkeit bewußt gewesen wäre.“