Papst Franziskus: Warum Gott keine Knechte will, sondern Freunde

Papst Franziskus
screenshot / YouTube / Vatican News

Knechte Gottes seien in der Bibel zwar „besondere Menschen“ – etwa Mose und König David –, doch das „reicht Jesus zufolge nicht aus, um zu sagen, wer wir für ihn sind“, erklärte Papst Franziskus am Sonntagmittag beim Gebet des Regina caeli. Jesus wolle „mehr, etwas Größeres, das über die Güter und Pläne selbst hinausgeht: Es braucht die Freundschaft.“

Der Pontifex nahm damit Bezug auf eine Stelle aus dem Johannes-Evangelium: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde.“

„Freundschaft ist weder das Ergebnis von Berechnung noch von Zwang“, führte der Papst aus. „Sie entsteht spontan, wenn wir im anderen etwas von uns selbst erkennen. Und wenn sie wahrhaftig ist, ist sie so stark, dass sie selbst im Angesicht des Verrats nicht versagt.“

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

„Und heute sagt uns Jesus in der Bibel, dass wir für ihn genau das sind, Freunde“, betonte Franziskus, also „geliebte Menschen jenseits aller Verdienste und Erwartungen, denen er seine Hand reicht und seine Liebe, seine Gnade, sein Wort anbietet; mit denen er das teilt, was ihm am Herzen liegt, alles, was er vom Vater gehört hat“.

„Er geht sogar so weit, dass er sich für uns zerbrechlich macht, dass er sich in unsere Hände begibt, ohne sich zu verteidigen oder sich zu verstellen, weil er uns liebt, weil er unser Wohl will und weil er will, dass wir an seinem Wohl teilhaben“, sagte Papst Franziskus.

Sodann lud er die Gläubigen ein, sich zu fragen: „Welches Gesicht hat der Herr für mich? Das Gesicht eines Freundes oder das eines Fremden? Fühle ich mich von ihm geliebt wie ein lieber Mensch? Und welches ist das Gesicht Jesu, das ich den anderen zeige, vor allem denen, die sich irren und Vergebung brauchen?“