Vatikanstadt - Sonntag, 12. Mai 2024, 12:15 Uhr.
Beim Gebet des Regina caeli am Sonntagmittag ist Papst Franziskus auf das Hochfest Christi Himmelfahrt eingegangen, das – anders als etwa in Deutschland und Österreich – vielerorts auf den nachfolgenden Sonntag verlegt wird.
„Die Rückkehr Jesu zum Vater erscheint uns nicht so, als ob er sich von uns entfernt, sondern eher, als ob er uns zum Ziel vorausgeht“, sagte der Pontifex. „So wie man in den Bergen zu einem Gipfel aufsteigt: man geht, mühsam, und schließlich, an einer Wegbiegung, öffnet sich der Horizont und man sieht das Panorama. Dann findet der ganze Leib die Kraft, den letzten Aufstieg in Angriff zu nehmen.“
„Und wir, die Kirche, sind eben jener Leib, den Jesus, nachdem er in den Himmel aufgefahren ist, wie eine Seilschaft mit sich zieht“, schlug Franziskus den Bogen. „Er ist es, der uns aufrüttelt und uns mit seinem Wort und der Gnade der Sakramente die Schönheit der Heimat vermittelt, auf die wir zugehen. So steigen auch wir, seine Glieder, mit Freude zusammen mit ihm, unserem Führer, auf, weil wir wissen, dass der Schritt des einen ein Schritt für alle ist, auf dass niemand verloren gehe oder zurückbleibe, denn wir sind ein einziger Leib.“
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Schließlich sprach der Papst über „die Schritte, die getan werden müssen“, nämlich „die Werke der Liebe“ zu vollbringen: „Und je mehr wir das tun, je mehr wir uns von seinem Geist verwandeln lassen, je mehr wir seinem Beispiel folgen, desto mehr spüren wir, wie in den Bergen die Luft um uns herum leicht und rein wird, der Horizont weit wird und das Ziel nah, Worte und Gesten gut werden, der Geist und das Herz sich weiten und atmen.“
Vor diesem Hintergrund lud der Pontifex die Gläubigen ein, sich zu fragen: „Ist die Sehnsucht nach Gott, nach seiner unendlichen Liebe, nach seinem Leben, das ewiges Leben ist, in mir lebendig? Oder bin ich abgestumpft und verankert in vergänglichen Dingen, in Geld, Erfolg, Vergnügen? Und isoliert mich meine Sehnsucht nach dem Himmel, schottet sie mich ab? Oder führt sie mich dazu, meine Brüder und Schwestern mit einem großen und selbstlosen Herzen zu lieben, zu spüren, dass sie meine Gefährten auf dem Weg zum Paradies sind?“