Vatikanstadt - Mittwoch, 5. Juni 2024, 10:30 Uhr.
Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz am Mittwochmorgen über den Namen des Heiligen Geistes gesprochen und daran erinnert, dass im Alten Testament von „Ruach“ die Rede war, „was Atem, Wind, ein Lufthauch bedeutet“.
Im der Heiligen Schrift zeige ein Name „immer etwas über die Person, ihre Herkunft oder ihre Aufgabe“. Dies gelte auch für den Begriff „Ruach“: „Er enthält die erste grundlegende Offenbarung über die Person und die Funktion des Heiligen Geistes.“
„Das Bild des Windes dient in erster Linie dazu, die Kraft des göttlichen Geistes auszudrücken“, erklärte der Pontifex. „‚Geist und Kraft‘ oder ‚Kraft des Geistes‘ ist eine in der Bibel immer wiederkehrende Kombination. Denn der Wind ist eine überwältigende und unbezwingbare Kraft. Er ist sogar in der Lage, Ozeane zu bewegen.“
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Im Neuen Testament hebe Jesus neben der Kraft des Heiligen Geistes auch die Bedeutung der Freiheit hervor. Vor diesem Hintergrund sagte Franziskus: „Wenn man vorgibt, den Heiligen Geist in Begriffen, Definitionen, Thesen oder Abhandlungen einzuschließen, wie es der moderne Rationalismus manchmal versucht hat, geht er verloren, wird zunichte gemacht oder auf den reinen menschlichen Geist reduziert. Es gibt jedoch eine ähnliche Versuchung im kirchlichen Bereich, nämlich die, den Heiligen Geist in Kanones, Institutionen und Definitionen einschließen zu wollen.“
Demgegenüber hielt der Papst fest: „Der Geist schafft und belebt Institutionen, aber er selbst kann nicht ‚institutionalisiert‘ werden. Der Wind weht, ‚wo er will‘, so teilt der Geist seine Gaben aus, ‚wie er will‘.“
Die Freiheit des Heiligen Geistes sei „nicht die Freiheit zu tun, was man will, sondern die Freiheit, frei zu tun, was Gott will“, betonte Papst Franziskus. „Es ist nicht die Freiheit, Gutes oder Böses zu tun, sondern die Freiheit, das Gute zu tun, und zwar aus freien Stücken, also aus Anziehung und nicht aus Zwang. Mit anderen Worten: die Freiheit von Kindern, nicht von Sklaven.“