Washington, D.C. - Donnerstag, 20. Juni 2024, 15:30 Uhr.
Ein Ausschuss der US-Bischofskonferenz plant, sich mit der Frage zu befassen, ob Menschen, die sich als transgender bezeichnen, in der katholischen Kirche ein Ordensleben führen können.
Auf Ersuchen mehrerer Bischöfe hofft der Ausschuss für kirchenrechtliche Angelegenheiten und kirchliche Führung, bis zum Herbst ein Dokument zu dieser Frage zu erstellen, sagte Bischof Thomas Paprocki, der Vorsitzende des Ausschusses, der Zeitung National Catholic Register (wie CNA Deutsch ein Service von EWTN News).
„Diese Frage wird sich wahrscheinlich öfter stellen, und deshalb fragen die Bischöfe danach“, sagte Paprocki, der die Diözese Springfield in Illinois leitet, in einem Interview am Dienstag. „Deshalb versuchen wir, hier eine Orientierungshilfe zu geben.“ Die Frage stand im Mai im Mittelpunkt, als sich ein Einsiedler in der Diözese Lexington, Kentucky, öffentlich als transgender zu erkennen gab.
Bischof Paprocki sagte, er wolle sich zu dem Fall in Kentucky nicht äußern, da er mit den Einzelheiten nicht ausreichend vertraut sei. Aber die große Aufmerksamkeit, welche die Ankündigung erhielt, veranlasste mehrere Bischöfe, Fragen dazu zu stellen, sagte Erzbischof Timothy Broglio, der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, während einer Pressekonferenz am 14. Juni bei der Frühjahrsversammlung der Bischofskonferenz.
Bischof Paprocki wies darauf hin, dass Papst Franziskus das, was er „Gender-Ideologie“ nennt, in einer Rede im März im Vatikan verurteilt hat.
„Eine Transgender-Person leugnet im Grunde genommen einige grundlegende Lehren der Kirche, die eigentlich auf die Bibel zurückgehen. In der Genesis heißt es, dass Gott sie als Mann und Frau geschaffen hat. In dieser Hinsicht hat sich Papst Franziskus in seiner Lehre sehr deutlich geäußert“, sagte Bischof Paprocki. „Die Lehre der Kirche, wie sie von Papst Franziskus klar dargelegt wurde, ist, dass die Gender-Ideologie nicht mit unserem katholischen Glauben vereinbar ist.“
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Der National Catholic Register fragte Paprocki hypothetisch nach dem Fall eines Einsiedlers, der ein einsames, geweihtes Leben führt, und wie sich dieser Fall von jemandem unterscheidet, der versucht, in eine Ordensgemeinschaft von Männern oder eine Ordensgemeinschaft von Frauen einzutreten.
„Ich weiß nicht, wie diese Person zum gottgeweihten Leben zugelassen werden kann, wenn sie diese Lehren abgelehnt hat“, sagte Bischof Paprocki.
Das neue Dokument über Transgender-Personen im Ordensleben, so Broglio, sei eine Folgemaßnahme zu einem Memorandum, das Erzbischof Jerome Listecki von Milwaukee, der Vorgänger von Paprocki als Vorsitzender des Ausschusses für kirchenrechtliche Angelegenheiten und kirchliche Führung, im Jahr 2021 an seine Mitbrüder im Bischofsamt geschickt hatte, in dem er sie aufforderte, DNA-Tests oder körperliche Untersuchungen in Betracht zu ziehen, um sicherzustellen, dass die Priesteramtskandidaten Männer sind.
Broglio sagte, der Fall des Transgender-Eremiten sei auf der Ausschussebene während der Sitzung der Bischofskonferenz in Louisville in der vergangenen Woche zur Sprache gekommen: „In der Generalversammlung der Bischöfe hat es sicherlich keine Diskussion gegeben. Es gibt Bedenken, die auf der Ebene einiger Ausschüsse geäußert wurden, und zwar wegen der Art des Einsiedler-Lebens in der Kirche und auch wegen der dafür notwendigen Vorbereitung.“
Der Erzbischof fügte hinzu: „Und es geht auch um die allgemeine Ehrlichkeit, die Teil dieses ganzen Prozesses der Bestimmung einer Berufung und der Antwort auf diese Berufung sein sollte. Das ist im Grunde der Punkt, um den es in der Diskussion geht.“
Übersetzt und redigiert aus dem Original des National Catholic Register (wie CNA Deutsch ein Service von EWTN News).