Redaktion - Montag, 24. Juni 2024, 10:30 Uhr.
Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat am Freitag bei einer Sitzung des Diözesanrats gewarnt: „Das, was sich aktuell in Politik und Gesellschaft tut, ist hochgefährlich.“ Konkret sagte er, „rechtsextreme Positionen“ kämen inzwischen „aus der Mitte unserer Gesellschaft“.
„Wir haben als Christinnen und Christen die Aufgabe, deutlich zu machen, dass den komplexen Herausforderungen, vor denen wir stehen, nicht mit einfachen Antworten zu begegnen ist“, forderte Genn. „Dabei müssen wir die Sorgen der Menschen ernst nehmen, insbesondere die Sorgen der Menschen, die sich abgehängt fühlen.“
Er nehme „aktuell viele extremistische Positionierungen wahr, die mich an meine Jugend erinnern, als wir uns intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus befasst haben und uns gefragt haben, wie es dazu kommen konnte“, erläuterte der Bischof von Münster. „Wir können von daher aber nachher nicht sagen, wir hätten es nicht gewusst.“
Bei der Sitzung des Diözesanrats ging es auch um das Thema Synodalität. Das Bistum Münster berichtete, Genn habe deutlich gemacht, „dass Synodalität gelernt werden müsse, indem man sich auf den Weg der Synodalität begebe“. Wörtlich sagte der Bischof: „Wenn wir das tun, werden wir die richtigen Antworten auf die Herausforderungen finden, vor denen wir stehen.“