Erzbischof Gänswein: „Exil“ in Freiburg war „bittere persönliche Erfahrung“

Papst Franziskus mit Erzbischof Georg Gänswein am 9. Mai 2023 im Vatikan
Vatican Media

Erzbischof Georg Gänswein, der frisch ernannte Nuntius für Litauen, Estland und Lettland, hat erklärt, es sei eine „bittere persönliche Erfahrung“ gewesen, im Jahr 2023 durch Papst Franziskus ins „Exil“ nach Freiburg geschickt worden zu sein.

Gänswein war lange Jahre der Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. Nach dessen Tod Ende 2022 wurde Gänswein von Papst Franziskus zunächst mit keiner neuen Aufgabe betraut, aber dennoch aufgefordert, Rom zu verlassen und in sein Heimatbistum Freiburg zurückzukehren.

Im Interview mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ sagte Gänswein am Mittwoch: „Ich habe mich aber nicht entmutigen lassen und gehofft und gebetet, dass eines Tages eine neue Aufgabe auf mich wartet. Nun ist sie da. Es ist sehr wohl möglich, dass hinter der Ernennung zum Apostolischen Nuntius göttliche Logik steckt, die sich der päpstlichen Pädagogik bedient hat.“

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Er freue sich auf seine neue Aufgabe, betonte Gänswein: „Die neue Mission führt mich in ein Land beziehungsweise in Länder, die angesichts der aktuellen politischen Lage eine delikate Herausforderung darstellt. Ich bin guter Dinge und gehe mit Zuversicht auf die neue diplomatische Mission zu. Freilich muss ich mich erst einmal mit der neuen Situation vertraut machen.“

„Bevor ich meine Aufgabe als Apostolischer Nuntius in den baltischen Staaten antrete, werde ich vorher, und zwar recht bald, in den Vatikan reisen, um von den kompetenten Stellen, insbesondere vom Staatssekretariat, die notwendigen Informationen, Ratschläge, Anweisungen, Hilfestellungen und so weiter zu erhalten, die als eine erste hilfreiche Vorbereitung anzusehen sind“, erklärte der neue Nuntius. „Mit dem dort erhaltenen Rüstzeug und mit viel Gottvertrauen geht es dann ans Werk.“