Redaktion - Montag, 8. Juli 2024, 14:15 Uhr.
Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat bei der sogenannten Großen Prozession von einer „geradezu beängstigenden“ politischen Situation in der Welt gesprochen. Vor diesem Hintergrund gelte es, sich für den Erhalt der Demokratie einzusetzen.
Das Bistum Münster fasste die von Genn geschilderte Lage mit den Worten zusammen: „In vielen Ländern, so sagte der Bischof, herrsche Krieg. Mögliche Wahlausgänge in den USA und Frankreich seien beängstigend. Zudem sei, wie es der Bundespräsident vor kurzem gesagt habe, die europäische Idee noch nie so gefährdet gewesen wie heute.“
Der Bischof von Münster betonte allerdings, man solle Menschen am linken oder rechten Ende des politischen Spektrums nicht einfach ausgrenzen, sondern mit ihnen „in den Diskurs und das Gespräch“ eintreten, „um die Nöte und Sorgen der Menschen ernst zu nehmen“.
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Die Große Prozession, die als Buß- und Bittprozession auf das 14. Jahrhundert und die Zeit der Pest zurückgeht, sei Gebet, aber auch „Buße in dem Sinn, dass sie uns auffordert umzukehren und nicht zu resignieren, um die aufzurichten, die aus Resignation zu Extremen neigen, weil sie davon die einzige Perspektive erwarten, aber nicht eine Botschaft der tragenden Hoffnung erhalten, sondern größere Zerstörung und Friedlosigkeit“.
„Nehmen wir diese Aufgabe wahr in unserer Gegenwart, damit die nächste Generation sagen kann: Wahrhaftig, sie waren damals wie Propheten, trotz schwierigster Probleme uns eine Welt zu hinterlassen, die uns hilft zu leben und die Erde gut und schön zu gestalten“, forderte Genn. „Beobachten wir genau, was gesagt wird, damit später keiner sagen kann, er habe es nicht gewusst!“
Für Bischof Genn war die Große Prozession einer der letzten öffentlichen Auftritte in den nächsten Wochen. Am Montag teilte das Bistum mit, Genn werde am Knie operiert, wonach „eine mehrwöchige Rehabilitationsmaßnahme“ nötig sei, sodass er „keine öffentlichen Termine“ wahrnehmen werde. Der Münsteraner Generalvikar wird unterdessen die Geschicke der Diözese in die Hand nehmen.