Redaktion - Montag, 22. Juli 2024, 14:15 Uhr.
Der bekannte Vatikanexperte Ulrich Nersinger hat erklärt, Papst Franziskus sei mit Blick auf Sicherheitsfragen „sehr beratungsresistent“: „Er bricht aus diesen Sicherheitskonzepten immer wieder aus. Dadurch hält er den Kontakt mit den Gläubigen.“
Im Gespräch mit dem Kölner Domradio am Sonntag sagte Nersinger: „Auf der einen Seite finde ich das fantastisch. Auf der anderen Seite ist das aber der Horror für jeden Sicherheitsmann und Sicherheitsbeamten, der da verantwortlich ist. Das ist bei Papst Franziskus, der so spontan ist und der häufig aus dem üblichen Verhalten ausbricht, äußerst schwierig.“
Nersinger sagte, er habe etwa angesichts der Generalaudienzen, die jeden Mittwoch stattfinden – wobei der Pontifex im Juli eine Sommerpause macht – „jede Woche Bauchweh“.
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„Wenn ich sehe, dass der Papst auf seinem Papamobil Kinder mitnimmt, wird mir regelrecht schwindelig vor den Augen“, führte der Vatikanexperte aus. „Das ist eine wunderschöne Geste und für alle ist das ein einmaliges Erlebnis. Aber ich halte das für so hochriskant, dass ich dem Papst dringend davon abraten würde.“
„Ich verstehe auch nicht, weshalb er das tut“, so Nersinger. „Er muss sich ja bewusst sein, dass er nicht nur sich gefährdet bei solchen Gesten, sondern auch unschuldige Kinder, das Sicherheitspersonal und die Leute auf dem Petersplatz. Ich glaube, da müsste man stärker auf den Papst einwirken, dass er sowas unterlässt.“
Insgesamt gelte: „Es ist immer ein schwieriges Unterfangen, eine große Veranstaltung mit dem Papst so zu gestalten, dass sie einerseits die größtmögliche Sicherheit für den Papst gewährleistet, aber gleichzeitig nicht die Spontanität und das Ereignis an sich mindert. Das ist bis heute eine große Schwierigkeit.“