Vatikanstadt - Sonntag, 28. Juli 2024, 12:15 Uhr.
Papst Franziskus hat beim Angelus am Sonntagmittag mit Blick auf das Evangelium von der Brotvermehrung über die drei Gesten „Darbringung, Danksagung und Teilen“ gesprochen. Es seien dies „Handlungen, die auch wir bei der Feier der Eucharistie vollziehen“.
Zur ersten Geste sagte der Pontifex: „Das Evangelium erzählt uns von einem Jungen, der fünf Brote und zwei Fische hat. Es ist die Geste, mit der wir anerkennen, dass wir etwas Gutes zu geben haben, und wir sagen unser ‚Ja‘, auch wenn das, was wir haben, im Vergleich zu dem, was gebraucht wird, zu wenig ist.“
„Dies wird während der Messe betont, wenn der Priester Brot und Wein auf dem Altar darbringt und jeder sich selbst, sein eigenes Leben, darbringt“, erläuterte Franziskus. „Es ist eine Geste, die klein erscheinen mag, wenn wir an die unermesslichen Bedürfnisse der Menschheit denken, so wie die fünf Brote und zwei Fische vor einer Menge von Tausenden. Aber Gott macht sie zum Material für das größte Wunder, das es gibt, nämlich jenes, in dem er selbst unter uns gegenwärtig wird, zum Heil der Welt.“
Zur Geste der Danksagung führte der Papst aus, man sage dem Herrn gewissermaßen: „Alles, was ich habe, ist dein Geschenk, und um dir zu danken, kann ich dir nur zurückgeben, was du mir zuerst gegeben hast, zusammen mit deinem Sohn Jesus, und hinzufügen, was ich kann – meine schwache Liebe.“
Die Danksagung sei letztlich jener „Moment des Segens, mit dem wir Gott für seine Güte loben, während er die ‚zwei Kupfermünzen‘ unserer schwachen Bemühungen heiligt, weiht und vervielfacht“.
Schließlich ging Franziskus auf die Geste des Teilens ein und sagte, in der Messe sei es „die Kommunion, wenn wir gemeinsam vor den Altar treten, um den Leib und das Blut Christi zu empfangen: die Frucht der Gabe eines jeden, die der Herr in Nahrung für alle verwandelt.“
„Es ist ein wunderschöner Moment, der uns lehrt, jede Geste der Liebe als ein Geschenk der Gnade zu leben, sowohl für den, der gibt, als auch für den, der empfängt: eine Gelegenheit, als Brüder und Schwestern zusammenzuwachsen, immer mehr verbunden in der Liebe“, betonte er.
Wie gewöhnlich lud Papst Franziskus am Ende seiner Ansprache die Gläubigen ein, sich wie bei einer Gewissenserforschung zu fragen: „Glaube ich wirklich, dass ich durch die Gnade Gottes etwas Einzigartiges habe, das ich meinen Brüdern und Schwestern darbringen kann, oder fühle ich mich anonym als einer unter vielen? Bin ich dem Herrn dankbar für die Gaben, mit denen er ständig seine Liebe offenbart? Erlebe ich das Teilen mit anderen als einen Moment der Begegnung und der gegenseitigen Bereicherung?“