Redaktion - Freitag, 6. September 2024, 15:00 Uhr.
Noch befindet sich Papst Franziskus mitten in seiner Asienreise, da steht die nächste Auslandsreise bereits vor der Tür – nach Luxemburg und Belgien soll es vom 26. bis zum 29. September gehen. Der Bischofsvikar der Diözese Lüttich für Ostbelgien, Emil Piront, hat erklärt, er wünsche sich von dem Besuch, „dass wir aufs Neue Jesu Ruf hören zur Nachfolge hier und jetzt“.
Piront sprach mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ (aktuelle Ausgabe). In Ostbelgien gibt es eine deutschsprachige Minderheit.
„Die einen fragen vielleicht, Herr, wo sollen wir hingehen, und zu anderen sagt Jesus, wollt auch ihr weggehen?“, sagte Piront. „Beides ist ein Aufruf an unsere Freiheit. Dass wir den Ruf hören, spüren, sehen, dass wir ermutigt werden, unseren Glauben konkret hier in dieser Realität zu leben, dass wir offen werden für die Chance, ein Schmelztiegel von verschiedenen Kulturen zu sein. Wenn wir das als Geschenk erfahren, ist das eine gute Sache. Aber es kann schon sein, dass die Frage der Nachfolge Jesu nachklingt, und dann ist es an uns zu antworten.“
Gefragt, was die belgische Kirche der Weltkirche „geben“ könne, antwortete Piront: „Christus in aller Einfachheit und Demut und in Wirklichkeit für alle hier vor Ort. In aller Freundschaft mit den Menschen unterwegs zu sein. Manchmal erst im Nachhinein die Erkenntnis, Gott war da und ich wusste es nicht, aber er war mit uns unterwegs.“
„Der Papst war noch nicht sehr viel in Europa unterwegs“, konstatierte der Bischofsvikar. „Hier in Belgien und in Brüssel, an den Universitäten und im Alltag einer Stadt wie Brüssel, begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft und der Kirchen Europas und der westlichen Welt. Konkret denke ich dabei an das Thema Migration, das der Papst wirklich hervorgehoben hat. Das wird präsent sein bei diesem Besuch, und dies positiv aufzugreifen ist eine gute Sache, finde ich, und lädt uns dazu ein, hier genauer hinzuhören und hinzuschauen.“
Mit Blick auf den Besuch in Luxemburg sagte Piront lediglich: „Da geht es vor allem um das 400. Jubiläum der Marienoktav. Mit einem Lächeln könnte man fast sagen, Papst Franziskus besucht dort seinen Freund Kardinal Hollerich.“
Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ ist der Erzbischof von Luxemburg und wie Papst Franziskus ein Jesuit. Im Vatikan spielt Hollerich eine Schlüsselrolle als Generalrelator der mehrjährigen Weltsynode zur Synodalität, die im Oktober zu Ende gehen soll.