Redaktion - Mittwoch, 11. September 2024, 13:00 Uhr.
Drei Bischöfe sowie drei katholische Laienvertretungen haben zur Teilnahme an der Landtagswahl in Brandenburg aufgerufen, die auf den 22. September 2024 angesetzt ist.
Die Bischöfe Gerhard Feige von Magdeburg und Wolfgang Ipolt von Görlitz sowie Erzbischof Heiner Koch von Berlin erklärten am Montag: „Trauen wir uns Demokratie zu: die friedliche und ernsthafte Auseinandersetzung des Arguments, die mutige und engagierte Bereitschaft, die eigene Position zu vertreten, den Kompromiss trotz verschiedener Meinungen. Trauen wir uns zu, Demokratie mit Achtung voreinander und mit der Bereitschaft zur Verständigung kreativ zu gestalten.“
„Muten wir uns Demokratie zu, denn das meint auch: nicht nur an eigene Bedürfnisse und eigenes Wohlbefinden zu denken“, mahnten Feige, Ipolt und Koch. „Demokratie heißt, sich für die Achtung der unantastbaren Würde aller Menschen einzusetzen, auch der Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen.“
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„Über die Konkurrenz der Ideen und die verschiedenen Vorstellungen, was das Beste für das Land sei, sind Sie informiert“, konstatierten die Bischöfe im Wahlaufruf. „Wir wenden uns heute an Sie alle und erinnern an das Gemeinsame und an das, was uns verbindet: Wir stehen nicht einfach nebeneinander, wir leben miteinander. Daher kann eine gute Zukunft nur gemeinsam und in Verantwortung füreinander gestaltet werden, auch und gerade in der Verantwortung für die Schwächsten der Gesellschaft. Lassen Sie uns solidarisch zusammenstehen.“
Wie schon in Thürigen am 1. September, so zeichnet sich auch in Brandenburg ein Wahlsieg der AfD ab. Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hatte die Partei im Frühjahr als für Christen nicht wählbar bezeichnet, obwohl sie gerade auch unter konservativen Christen, die für den unbedingten Lebensschutz eintreten, einen gewissen Zuspruch hat. Dicht gefolgt ist die AfD in Brandenburg laut den jüngsten Umfragen von der SPD sowie der CDU. Ob Grüne, FDP und Linke den Einzug in den Landtag schaffen, ist noch unklar. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wird wohl aus dem Stand eine zweistellige Prozentzahl der Stimmen erreichen.