Redaktion - Dienstag, 17. September 2024, 15:30 Uhr.
Der Apostolische Nuntius für Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, hat dem seit diesem Jahr amtierenden Erzbischof von Paderborn, Udo Bentz, am Sonntag das Pallium übergeben. Die Erzbischöfe, die einer Kirchenprovinz vorstehen – in diesem Fall Paderborn mit den Suffraganbistümern Erfurt, Fulda und Magdeburg – tragen ein Pallium, das der jeweilige Papst einmal im Jahr für die neuen Erzbischöfe segnet.
Bentz hatte das Pallium zwar schon im Juni in Rom von Papst Franziskus empfangen, nun aber noch einmal durch den Nuntius.
Das Erzbistum Paderborn schrieb: „Diese ‚doppelte‘ Übergabe – zunächst im Vatikan, jetzt in Paderborn – steht im Einklang mit der Symbolkraft des Palliums selbst. Das Pallium, so erklärt der Apostolische Nuntius, sei ein Zeichen der Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom, dem Hirten der Universalkirche.“
Eterović sagte: „Während der Papst sein Pallium auf der ganzen Welt trägt, ist es beim Metropoliten auf das Gebiet seiner Kirchenprovinz beschränkt.“
Das Pallium, das aus der Wolle von Lämmern angefertigt wird, „symbolisiert das Schaf, das über die Schultern des guten Hirten gelegt ist“, erläuterte der Nuntius. „Die beiden Abschlussleisten des Palliums, gefertigt aus schwarzer Seide, symbolisieren die Hufe des Schafes.“
Jesus Christus ist allerdings nicht nur der gute Hirte, sondern auch das Opferlamm. Vor diesem Hintergrund stehen die sechs schwarzen Kreuze auf dem Pallium für „die Wundmale des gekreuzigten Herrn“.
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Erzbischof Bentz ist seit dem 10. März 2024 offiziell im Amt. Beim Synodalen Weg hatte Bentz als Mainzer Weihbischof für mehrere Beschlüsse gestimmt, welche die überlieferte Lehre der Kirche drastisch ändern würden, darunter die Einführung weiblicher Diakone, die reguläre Taufspendung und Predigt durch Laien sowie die Segnung homosexueller Verbindungen.
Geboren am 3. März 1967 machte Bentz nach seiner Schullaufbahn zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Im Anschluss trat er 1988 ins Mainzer Priesterseminar ein. Die Priesterweihe empfing er am 1. Juli 1995 von Bischof Karl Lehmann, der später Kardinal wurde.
Nach mehreren Jahren als Kaplan in Worms begann Bentz seine Tätigkeit als persönlicher Sekretär von Lehmann. Ab 2002 war er als Pfarrer wieder in der Seelsorge tätig. Parallel promovierte er 2007 in Theologie.
Auf die Promotion folgte ein mehr als zehn Jahre dauerndes Wirken als Regens des Mainzer Priesterseminars. 2015 ernannte Papst Franziskus ihn zum Weihbischof für das Bistum Mainz. Die Bischofsweihe empfing Bentz am 20. September 2015 von Lehmann. Bis 2017 blieb Bentz Regens, dann wurde er Generalvikar.
Am 9. Dezember 2023 schließlich ernannte Papst Franziskus ihn zum neuen Erzbischof von Paderborn, das zum großen Teil in Nordrhein-Westfalen liegt, zu kleinen Teilen aber auch in Hessen und Niedersachsen. Die Erzdiözese geht zurück auf das Ende des achten Jahrhunderts. Heute gilt sie als das reichste Bistum in ganz Deutschland.