Redaktion - Freitag, 27. September 2024, 7:00 Uhr.
Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat bei der Schlussvesper nach Abschluss der viertägigen Beratungen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) im Rahmen der Herbst-Vollversammlung in Fulda am Donnerstagabend erklärt: „Christen sind Brückenmenschen!“ Ihr „Erkennungszeichen“ sei das Kreuz, „die Brücke schlechthin“.
„Die beiden Dimensionen des Kreuzes stehen für Verbundenheit und Miteinander“, erläuterte Heße. „In der vertikalen Dimension sehen wir Christus ausgespannt zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und den Menschen. Am Kreuz wird auf existenzielle Weise deutlich: Er, der Sohn Gottes, lässt sich am Kreuz auf das ganze menschliche Leben, die ganze Armut bis hin zum Tod ein. Er geht an diesen äußersten Punkt und schreckt nicht davor zurück.“
„Und dann die horizontale Dimension“, fuhr er fort. „Jesus breitet am Kreuz die Arme weit aus, nach rechts und nach links, um alle miteinander zu verbinden und zu vereinen. Stellvertretend wird dies deutlich an dem einen Schächer, dem er zusagt: ‚Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.‘ Und nicht zuletzt am römischen Hauptmann, der im sterbenden Christus nicht mehr den unliebsamen Untertanen, sondern einen Gerechten erkennt und Gott preist. Das Kreuz will verbinden, es schafft das große Miteinander unter uns Menschen.“
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Den Anwesenden gab Heße in diesem Zusammenhang mehrere Anregungen mit auf den Weg. „Pflegen wir in unserem persönlichen Glauben das, was wie eine Brücke die Verbindung zwischen Gott und uns Menschen stärkt“, sagte er etwa. „Spiritualität, geistliches Leben, oder einfach gesagt, Frömmigkeit besteht nicht darin, etwas zu absolvieren oder zu erfüllen, sondern hat den tiefen Sinn, eine Brücke zu Gott zu beschreiten.“
Schließlich mahnte er auch, man dürfe „nie individuell oder gar individualistisch bleiben, sondern sind eingeladen, immer universell zu denken. In einer Gesellschaft, die momentan eher in extremen Zuspitzungen lebt, brauchen wir immer wieder Brücken, die uns miteinander verbinden. Als Christen setzen wir uns für Einheit und Versöhnung ein, für Integration und Inklusion.“