Redaktion - Montag, 30. September 2024, 13:00 Uhr.
Der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat am Sonntag das Pallium als Zeichen der erzbischöflichen Würde von Nuntius Nikola Eterović umgelegt bekommen. Gössl hatte das Pallium zwar schon im Juni in Rom von Papst Franziskus empfangen, nun aber noch einmal durch den Nuntius.
Eterović erklärte, das aus Lammwolle gewebte Pallium symbolisiere das Lamm, das auf der Schulter des guten Hirten liege, also auf den Schultern Jesu selbst. Die sechs Kreuze seien ein Symbolg für die Wundmale Jesu.
„Wenn der Erzbischof das Pallium empfängt, manifestiert sich damit öffentlich die Gemeinschaft mit dem Papst, der das immerwährende Prinzip der Einheit der Bischöfe und der Gläubigen ist“, so Eterović. Die angesprochene Gemeinschaft fordere Treue im Dienst bis zum Martyrium.
Gössl warnte in seiner Predigt vor Schwarz-Weiß-Denken und Polarisierungen. Der Wahrheit könne man auch dort begegnen, wo man nicht damit rechne, also auch bei Gegnern oder Konkurrenten. Die Kirche lehre, dass sich Spuren der Wahrheit auch in anderen Religionen finden ließen. Dies sei „die Basis für den Aufbau menschlicher und kirchlicher Gemeinschaft“.
Herwig Gössl, Jahrgang 1967, wurde 1993 zum Priester geweiht. Er arbeitete danach viele Jahre in der Seelsorge, bevor Erzbischof Ludwig Schick ihn 2007 zum Subregens am Bamberger Priesterseminar machte.
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Seine Ernennung zum Weihbischof im Jahr 2014 sei eine Überraschung gewesen und habe einen „großen Schreck“ verursacht, so Gössl damals. „Der Gedenktag des heiligen Bischofs Franz von Sales als Datum für meine Ernennung ist für mich ein schönes, ermutigendes Zeichen und zugleich ein Ansporn: Seine Güte und Festigkeit, seine Menschlichkeit und Fröhlichkeit vor Gott und den Menschen sind Eigenschaften, die einem Weihbischof sicher auch heute gut zu Gesicht stehen.“
Nach der Bischofsweihe am 15. März 2014 wurde er zum Bischofsvikar für die Caritas und zum Dompropst ernannt. 2022 übernahm er außerdem die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Ordinariat.
Nach dem Rücktritt von Schick im November 2022 wirkte Gössl als Diözesanadministrator für die Erzdiözese Bamberg und war als solcher für deren Geschicke zuständig.
Papst Franziskus ernannte ihn am 9. Dezember 2023 zum neuen Erzbischof von Bamberg. Die Amtseinführung erfolgte am 2. März 2024. Am 29. Juni übergab ihm Papst Franziskus das Pallium, dass der Nuntius ihm nun umlegte.