Redaktion - Montag, 7. Oktober 2024, 15:30 Uhr.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat gemeinsam mit der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, mit Blick auf die Lage im Heiligen Land betont: „Wir bitten Gott inständig um Frieden für diese schwergezeichnete Region, die Juden, Christen und Muslimen heilig ist.“
Anlass der ökumenischen Erklärung war der erste Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Inzwischen herrscht im Heiligen Land seit rund einem Jahr Krieg.
„Wir stehen an der Seite der Menschen in Israel, die um ihre Sicherheit bangen und auf die Befreiung der Geiseln hoffen“, erklärten Bätzing und Fehrs. „Wir stehen an der Seite der Juden, die seit dem 7. Oktober 2023 weltweit – leider auch hierzulande – mit antisemitischen Übergriffen konfrontiert sind.“
„Uns allen steht ebenso das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung vor Augen: im Gaza-Gebiet, aber auch im Westjordanland, wo viele den Übergriffen radikaler Siedler ausgeliefert sind“, führten der DBK-Vorsitzende und die EKD-Ratsvorsitzende aus. „Und wir fühlen uns den Menschen im Libanon nahe, die Opfer der Auseinandersetzung zwischen Israel und der terroristischen Hisbollah werden.“
Bätzing und Fehrs verwiesen einerseits auf das „Recht auf Selbstverteidigung“, das Israel habe. Andererseits müsse man feststellen, „dass die militärische Reaktion Israels und die folgenden Kämpfe im Gazastreifen zehntausenden palästinensischen Zivilisten den Tod gebracht haben. Fast zwei Millionen Menschen wurden innerhalb des Gebiets vertrieben, Hunderttausende sind mit akuter Nahrungsmittelknappheit konfrontiert. Auch aufseiten der Palästinenser ist das menschliche Elend erschütternd.“
„Der Raketenbeschuss aus dem Iran auf Israel zeigt die dramatische Entwicklung und die Gewaltspirale in der Region, die inzwischen auch den Libanon ergriffen hat“, so Bätzing und Fehrs.
„Wir hoffen und beten, dass die Waffen auf allen Seiten zum Schweigen kommen, dass Konflikte ohne Gewalt ausgetragen werden und die Geiseln nach Hause kommen“, hieß es in der Erklärung. „Wir beten dafür, dass alle politische Weisheit und Kraft in politische Lösungen investiert wird, die den Menschen im Nahen Osten ein Leben in Sicherheit und Frieden ermöglichen. Wir dürfen uns nicht abfinden mit dem massenhaften Sterben, mit Terrorismus und Gewalt.“