Redaktion - Freitag, 11. Oktober 2024, 13:00 Uhr.
Anlässlich seines 65. Geburtstags hat der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer seine Verbindung mit Joseph Ratzinger bekräftigt: „Verkündigung ohne begleitende theologische Reflexion kann ich mir nicht vorstellen. Vorbild ist mir hier Papst Benedikt XVI.“
Er habe sich „stark für die Theologische Fakultät eingesetzt dadurch, dass ich den Bestrebungen entgegengetreten bin, die Priesterausbildung auch in Bayern zu zentralisieren und aus Regensburg abzuziehen“, rief Voderholzer angesichts seiner inzwischen mehr als elf Jahre an der Spitze der Diözese in Erinnerung. „Und die Theologischen Fakultäten sind an den Hochschulen grundsätzlich wichtig auch über die Priesterausbildung hinaus.“
„Anlässlich der Berufungsverfahren zur Neubesetzung von Lehrstühlen habe ich nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, auf eine angemessene Priesterquote zu achten“, betonte der Bischof. „Es gibt in allen Fächern nach wie vor hochqualifizierte Priester. Darüber bin ich mit der Fakultät und mit dem Präsidenten der Uni im guten Austausch.“
Angesichts mehrerer theologischer Lehrstühle an der Universität Regensburg, die nicht besetzt sind, war Voderholzer zuletzt in die Kritik geraten. Die Frage der Priesterquote hatte Voderholzer bereits in seinen ersten Bischofsjahren angesprochen und ist seither mit den zuständigen Stellen der Universität und des Freistaats Bayern im Gespräch.
Im Interview mit der Katholischen SonntagsZeitung seiner Diözese ging Voderholzer auch auf den Priestermangel ein und sagte, er sei „ein Symptom für einen Mangel an Glauben und Gottesbeziehung“.
Nichtsdestotrotz gebe es „Hoffnungszeichen. Im Priesterseminar in Regensburg beginnen jetzt im Herbst sechs Priesteramtskandidaten für das Bistum mit dem Propädeutikum. Das duale System der Priesterausbildung, das wir im Bistum Regensburg eingeführt haben, einmalig in Deutschland bislang, scheint sich zu bewähren.“
Das Ziel des dualen Systems sei es, „die künftigen Priester vom ersten Semester an ganz unmittelbar mit den veränderten pastoralen Gegebenheiten vertraut zu machen, und dass gleichzeitig in der Vorlesungszeit das Augenmerk ganz auf ein gründliches Theologiestudium gelegt werden kann“.