Redaktion - Freitag, 18. Oktober 2024, 12:30 Uhr.
Wenige Monate vor seinem 75. Geburtstag hat der Münsteraner Bischof Felix Genn seinen obligatorischen altersbedingten Rücktritt angeboten, wie das Bistum mitteilte. Genn ist derzeit als Teilnehmer an der Weltsynode in Rom und wurde am Freitagvormittag von Papst Franziskus in Audienz empfangen. Bei dieser Gelegenheit erfolgte auch das Rücktrittsangebot.
Genn wird am 6. März 2025 75 Jahre alt. Das Kirchenrecht sieht vor, dass Bischöfe dann ihren Rücktritt anbieten. Der jeweilige Papst kann einen Bischof aber länger im Amt belassen, was gelegentlich auch der Fall ist.
Nach seinem Abitur 1969 hatte Genn sein Theologiestudium aufgenommen und wurde 1976 zum Priester für das Bistum Trier geweiht. Nach einer kurzen Zeit der regulären Seelsorge in einer Gemeinde war Genn bis 1985 Subregens des Trierer Priesterseminars und promovierte gleichzeitig. Bis 1994 wirkte er weiterhin als Spiritual am Seminar.
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Von 1994 bis 1997 lehrte Genn Christliche Spiritualität an der Theologischen Fakultät Trier, dann wurde er Regens am Studienhaus St. Lambert für Spätberufene.
Papst Johannes Paul II. ernannte Genn 1999 zum Weihbischof für das Bistum Trier. 2003 erfolgte die Ernennung zum Bischof von Essen, dann 2008 die Ernennung zum Bischof von Münster durch Papst Benedikt XVI. Die Amtseinführung war allerdings erst im Jahr 2009.
Im Bistum Münster wurde zuletzt, in den Jahren 2023 und 2024, kein einziger Priester geweiht. Wie aus der aktuellen Kirchenstatistik der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hervorgeht, sind mehr als 29.000 Menschen im Jahr 2023 aus der Kirche ausgetreten. Nur 5,1 Prozent der offiziell als Katholiken gemeldeten Menschen im Bistum praktizieren ihren Glauben, indem sie sonntags an einer Messe teilnehmen. Das entspricht etwa 85.000 Katholiken – also nur etwa 5.000 Menschen mehr, als im BDKJ im Bistum Münster als Teil der offiziellen katholischen Jugendarbeit organisiert sind.