Benediktinerinnenabtei St. Walburg in Eichstätt hat neue Äbtissin

Abtei St. Walburg in Eichstätt
Friedhelm Dröge / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Die Benediktinerinnenabtei St. Walburg in Eichstätt hat am Montag die 58-jährige Sr. Elisabeth Hartwig OSB zur neuen Äbtissin gewählt, nachdem ihre Vorgängerin im März zurückgetreten war.

„Wir dürfen hier diesen Weg gemeinsam gehen“, sagte Sr. Elisabeth, die das Kloster in den letzten Monaten bereits übergangsweise leitete, nach ihrer Wahl. „Ich möchte den Mitschwestern und der Abtei St. Walburg mit all meinen Fähigkeiten und Möglichkeiten dienen.“

Hartwig wuchs als katholisches Mädchen in der DDR auf, wo sie nach dem Abitur Physik studierte. Im Mai sagte sie dazu in einem Interview: „Ich habe mit den Naturwissenschaften angefangen, weil sie weltanschauungsneutral sind. Ich habe zwar Physik studiert, wollte aber gar nicht Physikerin werden. Mit meinen philosophisch-theologischen Interessen unterschied ich mich da von der Mehrheit meiner Kommilitonen.“

„Was mich die Physik wirklich gelehrt hat, ist das Staunen über die Natur, über Gottes Schöpfung“, führte sie aus. „Die Spuren Gottes in der Schöpfung suchen war mein Thema – in diesem Sinne hat die Physik, haben die Naturwissenschaften mich schon ein Stück weit geführt. Mein Glaube war dabei das Tragende, das Leitende.“

Nach ihrem Studium fiel die Mauer und sie konnte nach Eichstätt gehen, „weil ich mit dem Gedanken spielte, hier ein Theologiestudium anzuschließen, um meinen Fragen noch tiefer nachgehen zu können. Bei dieser Gelegenheit besuchte ich das Kloster St. Walburg und erlebte im Abendgebet die Gewissheit: Ich bin genau dort, wo mein Weg weitergehen wird, nicht an der Universität, sondern im Kloster.“

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„Am nächsten Tag hatte ich ein Gespräch mit Mutter Franziska Kloos“, die damals Äbtissin von St. Walburg war. „Ich habe ihr gesagt: Ich denke ernsthaft, dass ich hier eintreten muss. Meine Gottsuche führt hierher. Und sie hat sofort Ja gesagt. Das war sehr ungewöhnlich. Sie hat dann gemeint, sie möchte mich aber erst noch kennenlernen. Ich müsse nochmal zu Besuch kommen. Ich konnte natürlich nicht sofort hier bleiben. Auch meiner Familie musste ich erklären, was ich da jetzt für einen Schritt mache.“

Sr. Elisabeth folgt auf die aus den USA stammende Äbtissin Hildegard Dubnick OSB, die im März erklärte: „Während der letzten fünf Jahre wurde mir klar, dass meine Vorstellung vom benediktinischen Leben – wie ich es kenne, schätze und weitergeben will – nicht der Vorstellung in St. Walburg entspricht.“

„Als ich die Wahl angenommen hatte, habe ich die kulturellen Unterschiede unterschätzt, um in einem fremden Land und in einer fremden Sprache den Erwartungen gerecht zu werden“, räumte sie ein.

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Das Bistum Eichstätt und die Abtei St. Walburg teilten im März mit: „Die Rolle als Äbtissin eines monastischen Klosters habe sie in ihrem Heimatkloster anders wahrgenommen. In Eichstätt dagegen sei die Äbtissin eine öffentliche Person mit gesellschaftlicher Relevanz.“

„Die Anforderungen an die Rolle sind andere als ich sie in meiner Klosterausbildung gelernt habe“, sagte Mutter Hildegard, die in die „Abbey of St. Walburga“ im US-Bundesstaat Colorado zurückkehrte. Dieses Kloster war in den 1930er Jahren von Eichstätt aus gegründet worden.