Vatikanstadt - Donnerstag, 14. November 2024, 11:00 Uhr.
Unter Bezugnahme auf das Konzept der „Klimafinanzierung“ sagte Papst Franziskus in einer Botschaft an den UN-Klimagipfel am Mittwoch, dass sowohl ökologische Schulden als auch Auslandsschulden die Zukunft einer Nation beeinflussen. Franziskus warnte, beide Arten von Verschuldung seien „eine Hypothek auf die Zukunft“ der Nationen.
„Man sollte sich bemühen, Lösungen zu finden, die die Entwicklungs- und Anpassungsfähigkeit vieler Länder, die bereits mit lähmender wirtschaftlicher Verschuldung belastet sind, nicht weiter untergraben“, hieß es in der Botschaft des Papstes.
Ein „neues kollektives quantifiziertes Ziel zur Klimafinanzierung“ ist eines der Ziele der Konferenz der Vertragsparteien der UN-Klimarahmenkonvention (COP29), die vom 11. bis zum 22. November in Baku in Aserbaidschan stattfindet.
Der Begriff Klimafinanzierung bezieht sich auf lokale, nationale oder transnationale Finanzmittel, die Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels unterstützen.
Kardinalstaatssekretär Kardinal Pietro Parolin, der den Heiligen Stuhl bei der Konferenz vertritt, verlas am 13. November die Botschaft des Papstes an die Versammlung.
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In der Botschaft sagte Franziskus, in der heutigen Zeit gebe es eine große Gleichgültigkeit gegenüber Umweltproblemen: „Wir können unsere Hände nicht in Unschuld waschen, mit Distanz, mit Nachlässigkeit, mit Desinteresse. Das ist die wirkliche Herausforderung unseres Jahrhunderts.“ Er betonte, Gleichgültigkeit sei „ein Komplize der Ungerechtigkeit“.
Die UN-Klimakonferenz findet seit 1995 jährlich statt, um die Ziele des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) von 1992 zu diskutieren. Der Heilige Stuhl trat diesem Rahmenübereinkommen wie auch dem Pariser Abkommen von 2015 im Jahr 2022 bei.
Papst Franziskus sagte, der Heilige Stuhl unterstütze weiterhin die Bemühungen von COP29, insbesondere im Bereich der integralen Ökologieerziehung und bei der Sensibilisierung für das Umweltproblem als menschliches und soziales Problem.
„Es ist wichtig, eine neue internationale Finanzarchitektur anzustreben, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, mutig und kreativ ist und auf den Prinzipien der Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität beruht“, so der Pontifex. „Eine neue internationale Finanzarchitektur, die allen Ländern, insbesondere den ärmsten und den durch Klimakatastrophen am stärksten gefährdeten, sowohl kohlenstoffarme als auch solidarische Entwicklungswege sichern kann, die es allen ermöglichen, ihr volles Potenzial zu erreichen und ihre Würde zu achten.“
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.